Lobenberg: Die Lage Fahrlay liegt, wie der Name schon sagt, genau neben dem Fähranleger von Pündrich. Hier dominiert der Blaue Schiefer, was äußerst selten an der Mosel vorkommt. Der besonders steinige Untergrund zwingt die Reben, sich mit Wasser und Nährstoffen aus tieferen Schichten zu versorgen. Der Marienburg 'Fahrlay' präsentiert sich besonders intensiv und konzertiert. Dabei wird er von einer fast salzigen Mineralität geprägt. Grandiose Tiefe, feinster Bitterstoff, kraftvoll und stoffig. Bis auf Heymann Löwenstein schafft an der Mosel keiner außer Clemens Busch diese mineralische, kraftvolle Dichte. Fast adstringierend im Mund, leichte Bitternoten, extreme Mineralität und dann satte Passionsfrucht in Nase und Mund. Enormer Spannungsbogen, von hoher Säure zu leichter Süße. Grandioses Spiel. Das faszinierende an diesem Fahrlay ist, dass er eben nicht, wie die meisten Weine von Clemens Busch in diesem Jahr, so eindeutig zu rosa Grapefruit gefärbt ist, sondern eben mit der Passionsfrucht eine weiterer große Komponente zeigt. Dann auch trockene Ananas dazu. Allerdings in sehr reifem Stadium. Waren manche Fässer hier noch die puristische Grapefruit-Explosion, so haben wir hier noch eine Spur Komplexität mehr. Die 2012er bei Clemens Busch waren schon extrem großes Kino. Die irgendwie noch schlankeren und doch lauteren 2013er bringen noch einen kleinen Hauch exotische Saftigkeit dazu. Sehr individuell, grandioser Wein. 97-100/100