Lobenberg: Die Weinbergsbearbeitung geschieht biologisch-organisch. Das Weingut vergärt ausschließlich spontan mit natürlichen Hefen. Die Weine werden sofort nach der alkoholischen Vergärung, die komplett ohne Maischestandzeit und ohne Schalenkontakt erfolgt, in Barriques überführt, in denen dann die malolaktische Gärung stattfindet. Die Village und 1er Crus werden zu einem geringen Teil im neuen Holz auf der Feinhefe ausgebaut, manchmal findet eine Batonnage statt. Les Caillerets, eine Bezeichnung, die es auch im benachbarten Volnay gibt. Sie bezeichnet diese weißen Steine, die das Terroir bilden auf hellem Kalksteinuntergrund. Eine duftige, weiße, blumige Nase mit Kreide. Sahnig und trotzdem straff. Die Nase zeigt sowohl diese Intensität aus dem Gestein, wirkt sehr kreidig und strukturiert, ist aber überhaupt nicht karg oder abweisend. Nein, sie nimmt den Genießer in den Arm, zeigt auch viel hellfruchtige Cremigkeit. Sehr texturiert, griffig, schöne Länge, der bisher harmonischste und balancierteste Chassagne des Hauses am heutigen Verkostungstag, weil er ähnlich viel Schmelz hat wie Morgeot, aber auch etwas mehr von der Pikanz und salzigen Frische wie sie die kargen Hochlagen Virondot und Vergers auszeichnet. Ganz famoser Geradeauslauf mit Salz und Kalkstein, trotz der Reichhaltigkeit. Auch schöne Frucht mit Netzmelone und weißem Pfirsich, etwas Birne und grüner Limette als Beiwerk. Lang, dicht und vor allem sehr harmonisch. Das ist der Wein aus Chassagne, der einem Puligny-Montrachet am ähnlichsten kommt bei Marc Morey. Wenn wir den Vergleich mit dem Chablis bemühen wollen kommen wir hier mehr zu einem Les Clos als zu einem Les Preuses. Harmonie, Volumen und Präzision in einem sehr komplexen Wein. 95-96+/100