Lobenberg: Einer von drei puren Malbec-Geschwistern. Alle drei sehr individuell, andere Regionen, andere Lagen, andere Böden. Wenn man die drei Weine jeweils auf ein Wort runterbrechen müsste, dann stünde wohl der Chakra für Kraft, der Aggie für Finesse und der Temple für Komplexität. Alle drei haben ihre Berechtigung, jeder hat seinen Fan. Bei Temple ist die Frucht, anders als beim Chakra, viel intensiver in der Nase. Auch nicht laut, aber eben deutlicher. Dann kommt neben der Frucht die Würzigkeit mehr und mehr durch. Neben der Kirsche und der Brombeere haben wir auch Nelke und einen Hauch Zimt. Angereichert mit einer dezenten rauchigen und mineralischen Komponente, die deutlich hinter allem schwebt. Im Mund so unfassbar dicht, tief und komplex. Die Tannine sind hier merklich präsenter, und am ganzen Gaumen legt sich ein Film von Gerbstoff und Intensität nieder. Die Schwarzkirsche ist sehr deutlich ausgeprägt und es kommen dazu im Finish feine Bitteraromen, die den Wein noch länger tragen. Auch nach Minuten spürt man noch den Zug des Malbec. Aber es überfordert nicht, man wird vielmehr mitgerissen im Strom. Im Abgang bleibt auch eine schöne Würzigkeit, die irgendwie leicht süßlich daherkommt. Jene leckere Süße, die auffordert mehr zu trinken... fast berauschend. 95/100