Lobenberg: Da ist er! Endlich! Der Chablis von Gregory Viennois. Der 2022er war der erste Jahrgang und jetzt geht es direkt weiter. Viele Jahre habe ich die Winzer gefragt, wann sie denn wohl endlich ihren ersten Chablis keltern, da es doch direkt vor der Tür liegt. Tatsächlich liegt das Haus der Domaine direkt hinter dem Hügel des 1er Cru Fourchaume. Jetzt wurde mein Wunsch erfüllt, 2022 ist die Premiere. Der Wein wächst zum Teil auf weißem Mergel in der Lage Chiché, nahe dem Cru Vaucopin. Der Rest sind sehr alte Reben in einem kleinen Ort Nahe Chablis. Rund 30 Prozent werden in Demi-muids ausgebaut, um etwas Holzeinfluss zu bekommen, aber die Majorität bleibt klassisch Chablis, stahlig-rassig aus dem Edelstahl, möglichst pur. Der Mund ist freudig und sehr gut balanciert, sehr typisch Chablis mit leicht grünlichem Einschlag in der Frucht, aber total reif und satt in 2023. Man musste wirklich on point lesen, laut Grégory. Zudem hat er nur den Freerun juice verwendet und den Presswein verworfen, damit es nicht phenolisch und bitter wird. So hat er diesen kristallklaren, puren Charakter erhalten. Die Frucht ist knackig und spannungsgeladen, aber köstlich dicht texturiert und mit feinem Druck ausgestattet in 2023. Es gibt ein bisschen Ananas, aber es kommt mir weniger exotisch vor als etwa 2019, wir sind schon in einer klassischen Chablis-Auslegung, aber mit Turbolader in 2023.