Lobenberg: Rauch, Gurke, Kreide, Gesteinsmehl, Kräutersud, Ansätze von fermentiertem Gemüse, die zusehends von reifem Steinobst verdrängt werden, gepaart mit Bouquet Garni und einer Spur Lilienduft, helles Steinobst, schon in der Nase sehr komplex. Sehr kompakt und mineralisch, leicht salzig, dabei eher wie ein Teppich geformt nicht auf der Salzspur laufend, sondern als Fundament gestreut. Leicht cremig und sehr kräutrig am Rand feine Bitterstoffe, die in ein von Kräutern bestimmten Teil übergehen. Warme Fruchtmitte von hellem Steinobst dann wieder Salz und eleganter aromatischer Rückhall. Faszinierend mäandern hier die Texturen zwischen dem Salz, der leichten Cremigkeit, der aromatischen Wärme, die wie eine Umami-Verstärkung wirkt, und den Bitterstoffen. Kann sich absolut mit den tollen Erzeugern des spanischen Nord-Westens messen. Wenn man die grandiosen Madeira von Barbeito kennt, erwartet man einen wirklich guten Wein, diese Erwartung wird hier aber locker übertroffen, fast schon eine Weißwein-Sensation, ob seiner Vielschichtigkeit bei gleichzeitig moderatem Preisniveau. 93-94/100