Lobenberg: Nach der Lese wurde der Chenin Blanc in verschiedenen Fässern bis zu 18 Tage maischevergoren. Erst dann wurde die Viognier gelesen und ebenfalls für 12 Tage mit den Beerenhäuten vergoren. Zuletzt wurde die Blanc Fumé in einem Fass mit ständiger Batonnage vergoren, damit durch die Luftzufuhr und Hefebewegung die primärfruchtigen Stachelbeer-Charakteristika des Sauvigon Blanc verloren gehen. Die Phenolik und Gerbstoffe dieser Prozesse sind in warmen Jahren genau der Frische-Ausgleich, den ein kühles Klima mit Regen eben nicht gebracht hat. Dieser Kniff funktioniert um so besser, je älter die Reben sind, auch wenn das Ergebnis eher schon große Weine hervorbringt. Im Anschluss wurde der Saboteur für ein halbes Jahr in gebrauchten französischen Eichenfässern gereift und dabei nur minimal geschwefelt. Im Glas ein blasses Strohgelb mit leicht grünlichen Reflexen. Was für eine druckvolle Aromatik in der Nase. Florale Aromen, frische Zitrusfrucht, Quitte und weißer Pfirsich. Gepaart wird das Ganze mit dezenten Anklängen feiner Gewürze und einem Hauch von Vanille. Auch Zimt und Litschi schwingen mit. Im Mund üppig reich und sehr schön füllig. Dabei mit Hilfe der aus den Schalen stammenden Phenolik schön ausbalanciert mit einer hervorragenden Struktur. Alles ist harmonisch und schön verwoben. Wieder kommen die Aromen aus der Nase durch, allerdings drängt sich neben der Quitte auch gelbe Frucht in den Vordergrund. Das Säurespiel ist wunderbar eingebunden. Fein, mundwässernd und mit einer schönen Länge am Gaumen. Kein kleiner frischer Spaßmacher sondern eher schon ein Wein mit Anspruch und Hang zur Größe.