Lobenberg: Vite Talin ist nach einem Klon benannt, der zu der Zeit entdeckt wurde, als Barbera Sandrones Vater bei Marchesi di Barolo Kellermeister war. Talin ist der Name des Weingärtners dem die besonderen Reben gehörten, und der seine Trauben damals an Marchesi di Barolo verkaufte. Eine einzige Rebe seines Weinbergs verhielt sich komplett anders als der Rest, und zog somit das Interesse der Ampelographer aus Turin auf sich, die daraufhin denselben Klon multiplizierten. Dickschalig, extrem ertragsarm. Nach Jahren der Forschung war 2013 dann endlich der erste Jahrgang in dem Sandrone aus den Trauben dieser Rebstöcke ihren ersten Wein machen konnten. Nach vier bis sechs Wochen auf der Maische – das ist relativ lange und so wie Barolo traditionell hergestellt wurde – wird er drei Jahre im großen Holzfass ausgebaut und anschließend dann noch weitere drei Jahre in der Flasche gereift, also zusammen immer mindestens sechs Jahre, bevor er auf den Markt kommt. Der erste Rebstock wurde in der Cru Lage »Le Coste«, die direkt neben Giuseppe Rinaldi gelegen ist, gefunden. Zwei weitere Weinberge wurden inzwischen aufgepfropft. Jeder bisher erschienene Jahrgang hat einen komplett individuellen Charakter. 2017 ist von reifer, saftiger, roter Kirschfrucht geprägt, die mit fein duftiger Vanille als auch roten und gelben Blüten spielt. Die Intensität ist absolut phänomenal und dabei so pur und geradlinig mit einer präzisen, salzigen, kalkhaltigen Mineralität. Zunächst ein seidiger Mundeintritt – erst nach einem Moment gehen die Tannine fächerförmig im Mund auf. Die Tannine sind fein und sandig rund poliert. Man kann jedes einzelne fühlen wie es über die Zunge rollt. Eine angenehme, delikate, erfrischende Bitterkeit schwingt mit. Sie haucht dem Wein sogar noch mehr Leben ein. Das Reifepotential ist vielversprechend. Vite Talin beeindruckt mit jedes Jahr aufs neue, grandioser Stoff! Leider werden nur 2.500 Flaschen pro Jahr gemacht. 100/100