Lobenberg: Barolo Aleste ist im Gegensatz zum Barolo Le Vigne, der aus verschiedenen Lagen wie Villero in Castiglione Falletto, Merli in Novello und Baudana Castiglione in Serralunga kommt, ein reiner Wein aus der Barolo-Lage Cannubi, sogar aus der Sublage Cannubi Boschis, direkt direkt gegenüber des Weinguts empor thront. Erst vor wenigen Jahren wurde der Wein zu Ehren der Enkelkinder umbenannt von Cannubi Boschis in Aleste, die Abkürzung der beiden Vornamen Alessia und Stefano. Cannubi Boschis ist eine der anerkannt besten und fast mystischen Lagen der gesamten Langhe. Jeder Winzer, der etwas im Gebiet rund um La Morra und Barolo auf sich hält, versucht, hier eine kleine Parzelle zu mieten. Wohl dem, der großen Eigenbesitz hat wie die Familie Sandrone. Das Parfum von Cannubi ist auf beinahe unschlagbar. Das ist das Herz des Ortes Barolo. Vollständige Entrappung, acht Tage kalte Mazeration, dann weitere drei Wochen Fermentation im Stahltank mit anschließender Verweildauer auf der Schale. Es wird nur der frei ablaufende Wein nach der Vergärung verwendet, kein Presswein. 24 Monate langer Ausbau in 500 Liter fassenden Tonneaux, 20-25 Prozent davon sind aus neuem Holz, kein Abzug, keine Bâtonnage. Leuchtendes Rubinrot. Die Nase ist tief und anmutig. Schwarze und rote Kirschen, die schon beim Riechen eine attraktive, verführerisch wollüstige Samtigkeit mit der idealen Erdigkeit des Piemonts darstellen. Blutorangenschale mit Asssamtee und intensiven Rosenblüten, schweren roten Blüten und einem kleinen Hauch Menthol. Im Mund rollt die wollüstig dichte, dunkle Kirschfrucht mit reifen gemischten Waldbeeren über die Zunge. Im langen, griffigen Nachhall bleiben die vielen feinen Tannine des Jahrgangs prominent auf der Zunge. Sie hinterlassen würzigen Teer und harmonische, erdige Aromen. Dieser Wein braucht sicher mindestens fünf Jahre im Keller, bis alles integriert ist. Das ist großer Stoff aus einem Ausnahme Jahrgang. Der Wein hat die Statur, Eleganz und die Aura eines großen Burgunders. Eine schier unglaubliche Tiefe und dennoch diese wunderschöne Verspieltheit.
2021 ist DER Jahrhundertjahrgang im Piemont, der von Anfang bis Ende derart perfekte Bilderbuch-Bedingungen lieferte, wie es nur ganz, ganz selten der Fall ist. Viele Winzer sprechen bei 2021 sogar vom besten Jahrgang ever! Der Winter 2020 war nass und kalt, er füllte die Wasserreserven der Böden mit ausreichend Regen und Schnee auf. Ein idealer Start für den Jahrgang 2021. Durch die regelmäßige Entwicklung der Vegetation in den Weinbergen waren die Monate April, Mai und Juni relativ entspannt in den Weinbergen zu bearbeiten. Nur wenige Winzer waren von Frost betroffen, der ihren Ertrag reduzierte. Nach der Blüte entwickelten sich ziemlich überall gleichmäßig auf die Weinstöcke verteilte Trauben in guter Konzentration. Zu Beginn des warmen Sommers fiel genau die richtige Menge Niederschlag in regelmäßigen Abständen. Erst im Spätsommer begann eine lange, trockene Durststrecke für die Reben, die bis 2023 andauerte. 2021 gab es keinerlei Hitzespitzen und die regelmäßig warmen Tagestemperaturen wurden im Spätsommer mit kühlen Nächten ausgeglichen. Insgesamt sind die durchschnittlich wärmeren Temperaturen – die laut vieler Winzer generell seit 2017 spürbar angestiegen sind – das Haupt-Unterscheidungsmerkmal zum großen Jahrgang 2016. 2021 zeigt sich dadurch in den Weinen mit mehr Frucht und »Fleisch auf den Rippen« als 2016. Die konzentrierten Trauben erreichten eine perfekte Phenol- und Zuckerreife. Sie konnten kerngesund unter idealen Bedingungen gelesen werden. Nebel am Morgen, sonnige Tage und kühle Nächte. Die Nebbiolo liebt diese großen Temperaturunterschiede zwischen den Tages- und Nachttemperaturen ganz besonders, deshalb ist die Balance der Weine dieses Jahr so herausragend und beeindruckend. Die Konzentration der reifen Tannine im Zusammenspiel der schicken Säure und berauschend reifer, saftiger Frucht ist schlichtweg phänomenal! 2021 ist ein perfekter Jahrgang, den kein Piemont-Fan verpassen sollte.