Lobenberg: Der legendäre Kellermeister von Jadot, Frederic Barnier, baut sehr klassisch aus. Ein Drittel neues Holz, ein Drittel einjähriges, ein Drittel zweijähriges. Nahezu immer zu 100 Prozent entrappt. Einjähriger, kühler Ausbau in den Kellern von Jadot. Ladoix ist vielleicht eine der spannendsten Weißwein-Appellationen im Burgund der letzten 10 Jahre. Die Lage Clou d’Orge wird von Jadot seit 2007 ausgebaut. Es ist eine Südostexposition mit mergeligem Tonboden auf Kalkstein. Dennoch eher kühle Morgenstunden hier, die Lage wärmt sich nur langsam auf. Wir haben dieselbe Exposition und Höhe wie der Corton-Charlemagne, dazu einen ähnlich weißen Boden. Oberhalb des Weinbergs liegt ein Steinbruch, von dem sehr heller Kalkstein in diese Lage erodiert ist. Die Weine kosten für ihre Qualität einfach einen Spottpreis und sind so unglaublich schön und einladend. Der spezielle Hintergrund dieses Weinbergs bei Jadot ist, dass er jenseits des kleinen Flusses wächst. Also im Bezug auf das Terroir ist er Côtes de Nuits. Sehr viel mineralischer also und mit deutlich mehr Struktur und Charakter als jeder Côte de Beaune, zu der dieser Weinberg offiziell gehört. Deshalb ist dieser Wein so ausdrucksstark. Jeder im Hause Jadot behandelt diesen weißen Ladoix wie einen Premier Cru und obwohl er keiner ist, genießt er höchste Achtung – zurecht wie ich finde. Viele bei Jadot haben diesen charmanten Chardonnay als liebsten Hauswein, das kann ich gut verstehen, denn er macht einfach riesigen Spaß und kostet kein Vermögen. Und ein jahr wie 2022 passt so perfekt zu diesem Stoff. Warmer weißer und gelber Pfirsich, Nektarine, etwas Melone, charming, rund, saftig. Einfach schön. Nein, es ist kein Riesenwein, aber er hat 18 Monate im Holz gelegen und steckt es weg wie nichts. Er hat schon eine berauschende Mineralität, das spürt man, und das ist nicht verwunderlich, denn das ist ein großartiger Weinberg. Sehr unterschätzt, man bekommt hier viel Wein für das Geld. Ein toller Chardonnay. 93+/100