Chambertin Grand Cru Clos de Beze 2021

Louis Jadot: Chambertin Grand Cru Clos de Beze 2021

Limitiert

Zum Winzer

96–98
100
2
Pinot Noir
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2031–2057
Verpackt in: 6er OHK
9
strukturiert
seidig & aromatisch
pikant & würzig
3
Lobenberg: 96–98/100
Tim Atkin: 95/100
Suckling: 95/100
Parker: 93–95/100
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chambertin Grand Cru Clos de Beze 2021

96–98
/100

Lobenberg: Die Nase ist so typisch Gevrey, in hochkonzentrierter Form. Die Bündelung der Gemeinde in einen Wein, in seiner allerfeinsten Form. Konzentrierte Holunderbeeren in der Nase, mit Schlehe, Cassis und roter Johannisbeere. Der Wein hat unglaublichen Druck und trotzdem bleibt er schlank und spielerisch. Diese große Finesse des Jahres 2021! Süße rote Frucht, Waldhimbeere, sehr spicy, fast etwas scharf, aber nur aus der Mineralität. Eine Wolke von weißem Trüffel und schwarzem Pfeffer, Johannisbeerstrauch. Köstliche Süße, so duftig und hedonistisch. Das ist ein echt schicker Wein! Große Länge im Mund. Hier stellt sich dann wie im Premier Cru Cazetiers auch rote Kirsche ein. Cassis, Schlehe, rote Johannisbeere und Rappen. Länge, Stein und Salz, alles ist da. Die grandiose Würzigkeit und reduktive Spannung, die Gevrey immer hat, kommt hier so gut durch, gibt dem Wein zu seiner Feinheit noch eine Extradimension, die z.B. ein Clos Saint Denis nicht hat. Ein großer Wein aus einem so wunderbar verspielten Jahrgang, mit grandioser Frische. Das ist nicht vergleichbar, das ist einfach Weltklasse in zarter Intensität. 96-98/100

Jahrgangsbericht

Was für ein unglaubliches Jahr! Auch im Burgund sind wir klimatisch wie charakterlich back to the roots der 80er bis 90er Jahre. Nach einer Serie von heißen bis extrem heißen Jahren seit 2015 eine wirklich willkommene Abwechslung. Die Weine sind berauschend frisch, saftig, straff und explosiv, kristallklar in ihrer Anmutung und Transparenz für die Terroirs. Gerade Letzteres ist ein Profil, das in manchem heißen Vorjahr nicht immer gegeben war. Ein Jahr für echte Burgund Afficionados, für Liebhaber der großen Klassik und der schlanken Finesse. Auf einen recht »normalen« Winter bezüglich Regen und Temperatur folgte ein ungewöhnlich rascher und warmer Frühling mit annähernd 30 Grad gegen Ende März. Der Austrieb erfolgte daher 10 Tage früher als erwartet, also Anfang statt Mitte April. da nahm das Drama seinen Lauf… denn eine Serie von brutalen Frostnächten vom fünften bis zum siebten April verwüstete Weite Teile des Mâconnais, der Côte Chalonnaise und an der Côte d’Or vor allem die Côte de Beaune, denn Chardonnay treibt früher aus als Pinot Noir. Aber selbst nördlichen Bereiche der Côte de Nuits wurden teils noch getroffen, wenn auch deutlich weniger. Nicht nur im Burgund, sondern in ganz Frankreich und Europa eine der kleinsten Weinernten seit Jahrzehnten – puh! Ein maßgeblicher Grund für die weiterhin galoppierende Preisentwicklung der Region. Es gibt einfach zu wenig Wein für die Welt. Der Sommer war eher kühl und sehr regenreich, mit 300mm doppelt so hoch wie normal. Die Trauben wuchsen und reiften entsprechend langsam und spät heran. Erst Mitte August kam die Wende mit beständig sonnig-warmem, trockenem Wetter. Die Lese begann dennoch viel später als in allen Vorjahren, meist erst ab der zweiten, dritten Septemberwoche im Süden des Mâconnais und der Côte Chalonnaise. Gegen die dritte, vierte Septemberwoche waren dann auch die kühleren Gemeinden wie Gevrey und Marsannay dran. Das unbeständige Wetter und einige Herbststürme entlang der Côtes hat die Erträge noch weiter dezimiert, sodass viele nur um die 15 bis 30 Hektoliter geerntet haben in Weiß und Rot. Die Lese zog sich in manchen Gemeinden bis Ende Oktober hin, das gab es kaum in den letzten 20 Jahren. Der Pflanzenschutz war eine Sisyphusarbeit, gerade die Biowinzer mussten quasi durchgehend rennen und auf ihre Sommerurlaube verzichten. Ein Nonstop-Job. Wer sauber gearbeitet hat und ein erfahrenes Leseteam einsetzt, konnte aber brillante, glockenklare Weine ernten. Nehmen wir mal Nicolas Potels Domaine de Bellene als Beispiel: Alkoholgrade im Schnitt um 13 Prozent, keinerlei Anreicherung nötig, keine Entsäuerung. Geht es noch besser?! Lange hatte ich nicht mehr so feine, verspielte, tänzerisch-leichte Pinot Noirs mit strahlend süßsäuerlicher Rotfruchtigkeit auf der Zunge! Weniger würzig-schwarzfruchtig-drückend als die Vorjahre. Einfach traumhaft schön zu trinken, zugänglich, geschliffen, die Tannine kaum spürbar. Die Chardonnays sind wieder etwas zitrischer, auch intensiv kräuterig-minzig und haben diesen spannungsreichen grünlichen Touch in der Frucht, den wir alle so lieben. Hohe Säuren, die aber gut von den hohen Extrakten aus den niedrigen Erträgen gepuffert werden. Eigentlich ist 2021 der Inbegriff dessen, worauf viele Winzer heute hinarbeiten, feine Strukturen, die sich trinkig und geschmeidig anfühlen, infusioniert eher denn extrahiert. Entsprechend waren fast alle absolut begeistert vom Profil der Weine 2021. Einige äußerten aber auch bedenken, ob die überwiegend angelsächsischen Journalisten den Jahrgang ebenso schätzen würden, denn er ist eben sehr oldschool und aromatisch und strukturell weit von den mediterranen Blockbustern von 2018 bis 2020 entfernt. Für mich persönlich ist 2021 Burgund ein wunderbares Highlight, von dem ich mir selbst mehr als von den Vorjahren in den Keller legen werde, weil es die pure Finesse ist. Wer erst in den letzten fünf Jahren mit dem Burgund angefangen hat, der wird den Sprung zu den 2021ern deutlich merken. Genießer, die sich schon 20 Jahre und mehr durch die Region trinken, werden sich in wohlig und genussreich an die Weine von Vorgestern erinnert fühlen, aber mit der geschliffenen Perfektion der Moderne. Für mich, ein wunderschöner Jahrgang.

95
/100

Tim Atkin über: Chambertin Grand Cru Clos de Beze

-- Tim Atkin: This is a much lighter, leaner Clos de Bèze than the 2020, but is every bit as perfumed. Black plums, figs, cassis leaf, savory spice and toast swirl on the palate. Generously textured, satiny tannins work with buoyant acidity to frame the wine. The oak here was once-used barrels. 95/100

95
/100

Suckling über: Chambertin Grand Cru Clos de Beze

-- Suckling: The enticing nose of red fruits and summer flowers pulls you into this graceful and undemonstrative beauty. The first impression is quite delicate, but then the ample fine tannins come through. They will need a little while to resolve, but this is already seriously elegant with impressive length. Drink or hold. 95/100

93–95
/100

Parker über: Chambertin Grand Cru Clos de Beze

-- Parker: Offering up aromas of rich cherries, berries and plums mingled with spices and orange zest, and framed by toasty new oak, the 2021 Chambertin Clos de Bèze Grand Cru (Domaine Louis Jadot) is full-bodied, layered and multidimensional, with a seamless, enveloping profile and melting structuring tannins. 93-95/100

Mein Winzer

Louis Jadot

Das Maison Louis Jadot wartet immer wieder mit eindrucksvollen Weinen auf und gehört beständig zu den allerbesten Häusern des Burgund. Der Anspruch geht jedoch noch weiter: In jedem Ort will man zu den drei besten Erzeugern gehören.

Chambertin Grand Cru Clos de Beze 2021