Lobenberg: Die Trauben für Fred Loimers Pet Nat werden selbstverständlich selektiv von Hand gelesen. Ein Teil wird als Ganztraube direkt abgepresst, der andere Teil wird auf der Maische vergoren. Das gibt diesem leichten Schäumer noch mal eine zusätzliche Dimension, einerseits durch diesen zarten Gerbstoff und andererseits auch etwas mehr aromatische Komplexität, da durch die Maischegärung noch mehr Aromen aus den Beerenschalen extrahiert werden. Der Wein gärt dann für rund sechs Monate auf der Flasche und wird anschließend degorgiert, kommt dann für einen Pet Nat relativ klar ins Glas. Sehr feine Aromatik von grünem Apfel, Quitte, Limetten- und Mandarinenschale, Stachelbeere, gelber Kiwi und ganz dezent weißen Blüten. Schon die Nase wirkt so klar, so unglaublich animierend und erfrischend. Am Gaumen läuft es dann auch genau so wie erwartet: Der Pet Nat kommt feinperlig und mit animierend-saftiger Säure auf die Zunge. Reife Zitrone und Limette laufen an den Zungenrändern entlang, die feinen Bläschen prickeln mit schöner Exotik am Gaumen wie aufplatzende Passionsfruchtkerne. Feiner Bitterstoff von Kumquat, auch wieder gelbe Kiwi und grüner Apfel sorgen hier für ein tolles Spiel aus saftiger Frucht, Säure und Textur. Ein toller, unheimlich animierender Pet Nat für jede Gefühlslage, aber am besten gut gekühlt als Apero auf der Terrasse. Prost, so liebe ich Naturwein. 93/100