Lobenberg: Das ist die rare Top-Cuvée des Hauses, Peroline, die zu 100 Prozent aus der Einzellage Chavaroche kommt. Es gibt nur wenige tausend Flaschen. Immer ein Vin-de-Garde. Die Lage ist sehr steil, sehr steinig, extrem karg, sehr mittig in der Appellation Côte-Rotie, aber wild und waldig. Reichhaltig im Tannin, tief konzentriert. Er stammt aus den lieu-dit Chavaroche und Mollard, Cote Blonde und Cote Brune. Peroline ist immer und in jedem Jahrgang 100 Prozent als Ganztraube vergoren, Jamet lässt grüßen. Seit 2018 in Edelstahl fermentiert. Ausbau für etwas mehr als 2 Jahre in Demi-muids, wenig Neuholz von 20 bis 30 Prozent. Der Holzeinfluss soll gering bleiben, es geht nur um die Sauerstoffeinfluss im Zusammenspiel mit den Rappen. Sehr intensive, dichte Nase, die trotz ihrer Reichhaltigkeit die größte Strahlkraft hat. Die Nase erzählt vom dunklen, heißen Gestein der Côte-Rotie, fast vulkanisch in der Anmutung, auch süße Tulpen, etwas Mangoschale, Reneclaude, Garrigues und Rosmarinzweige, kandierte schwarze Olive. Der Peroline ist der kargste Weinberg und so schmeckt er auch, er hat eine extrem steinige Textur, das dunkle Gestein fräst sich in die Papillen, Holzkohle, Asche, sehr straffe Mineralität. Die Tanninmassen rollen mit dem Salz und dem Gestein durch den Mund. Keinerlei Zugeständnisse an die Moderne oder an die Sanftmütigkeit. Und wo 2020 eigentlich ein charmanter Jahrgang ist, zeigt der Peroline die gesamte Gesteinsseite, die volle Terroirhärte. Ein in der Nase ein kühler, verschlossener Steinwein, im Mund schiebt zwar mehr mediterrane Wärme nach, aber auch hier bleibt es ein Monster im Terroirausdruck. Würzigkeit und Struktur schreien nach Geduld. Ziemlich einzigartig und trotz seiner gewollt spröden Art einer der besten Côte Rôties....aber niemals für Einsteiger! 98-100/100