Lobenberg: Die Nase zeigt eine tiefe Himbeerfrucht, auch etwas Cranberry, dann kommt pfeffrige Würze, ein wenig von der Sonne angewärmter Stein und ein Hauch Lavendel und blühender Thymian. Der Mundeintritt ist saftig und spannungsgeladen, eine lebhafte Säure schnürt die feinherbe Himbeer-Sauerkirsch-Kombination zu einem mineralisch-salzig unterlegten Fruchtkern zusammen, der von kaum merklichen, extrem zart mazerierten Gerbstoffen in eine große, aromenintensive Länge getragen wird. Die feine Salzigkeit nimmt im Nachhall nochmal zu und sorgt dafür, dass einem das Wasser im Mund regelrecht zusammenläuft. Ein tänzerischer, filigraner Lemberger, der von dem extrem feinen, geradezu zarten Händchen seiner jungen Macher geprägt ist und dadurch einen erfrischenden Gegenpol bildet zu den dicken, holzbeladenen Lembergern aus Württemberg. Dieser energtisch-leichtfüssige Wein zeichnet sich durch seine Aromenintensität und Fruchtstärke ganz ohne Härte oder Schwere aus. Schnörkellos und ohne aufgesetzte Schminke, dafür mit soviel Saftigkeit, Dynamik und Charme, dass man die Flasche ganz alleine trinken kann. 92-93/100