Lobenberg: Natürlich ist auch dieser Wein biodynamisch erzeugt, spontan vergoren, komplett entrappt, im großen Holz vergoren und auch im großen Fuder ausgebaut, um möglichst minimalen Holzeinfluss zu haben. Es ist eine Mischung von alten und jungen Reben auf komplett sandigen Böden, also für leichte und sehr elegante Châteauneuf du Pape. Sandige Böden, wie sie auch auf der benachbarten Toplage La Crau vorhanden sind. In Châteauneuf gilt das als das beste Terroir, weil es eben so extrem elegante Weine gibt. Der Wein besteht zu 95% aus Grenache mit vielleicht maximal 5% Mourvèdre. Die Nase ist ultrafein und trotzdem dicht. Amarenakirsche, schwarze Kirsche. Erstaunlich für so viel Grenache, dass wir hier mehr Kirsche als Erdbeere und Himbeere haben. Sehr profund, dicht, tolles weiches Volumen zeigend und trotzdem viel Energie für viel Spannung aus dieser frischen Frucht. Langsam kommt auch rote Kirsche. Die Nase macht unglaublich Spaß. Der Mund zeigt viel Grip, aber in erster Linie total seidiges poliertes Tannin. Dazu schöne mineralische, leicht pfeffrige Schärfe. Für einen so kleinen Châteauneuf du Pape ein ultralanger Abgang. Das Ganze ist seidig verwoben, Kirsche ist die Dominante vor Himbeere, Erdbeere, ein bisschen Brombeere, aber ultrafein, eine sehr kühle Stilistik, tolle Energie zeigend, vibrierend, spannend und unglaublich lecker und köstlich. Wenn Clos du Caillou den Preis dafür belässt wie in den beiden Jahrgängen davor, ist das sicherlich das perfekte Schnäppchen in Châteauneuf du Pape. Ich würde ihn nicht unbedingt höher bewerten als den Cotes du Rhone Quartz, der in der Massivität ausgeprägter daher kommt, dafür ist dieser Châteauneuf aber extrem elegant, fein und köstlich. 94+/100