Lobenberg: Die Trauben kommen aus der Einzellage Bricco delle Passere, die sich sozusagen um den Hügel legt. In Nordexposition werden die weißen Arneis-Trauben angebaut, und dieser Nebbiolo kommt aus Parzellen in Südexposition, denn die Rebsorte braucht eben etwas mehr Wärme um auszureifen. Die Einzellage darf nur in DOCG-Lagen auf dem Etikett stehen, deshalb halten die Tibaldi-Schwestern die Herkunft des Weins “low key”. Handlese Mitte Oktober in kleinen 20 kg-Behältern. Sowohl die sanfte Remontage, also das Überpumpen des Mostes, sowie die Vergärung passieren temperaturkontrolliert im Stahltank. Der Saft bleibt 20 Tage lang auf den Schalen. Mittleres Rubinrot mit einem Hauch Orange. Die Nase ist reif und erdig, sie hat auch etwas Wildes, Hochindividuelles. Saftige Kirschen, reife Brombeeren und viele Kräuter. Im Mund sind die Tannine fein strukturiert mit Veilchen, Leder und wilden Brombeeren. Ein rustikaler, erdiger Wein, sogar ein Hauch Teer schwingt mit. Mit diesem Wein macht das Erkunden des östlichen Piemonts so richtig Freude, denn er ist erfrischend anders als die Nebbiolo aus der Langhe. 92-93/100