Langhe Freisa La Villerina Secca 2019

Azienda Agricola Brovia: Langhe Freisa La Villerina Secca 2019

Zum Winzer

93–94+
100
2
Freisa 100%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2022–2034
Verpackt in: 12er
9
pikant & würzig
unkonventionell
fruchtbetont
3
Lobenberg: 93–94+/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Langhe Freisa La Villerina Secca 2019

93–94+
/100

Lobenberg: Eine autochthone Rebsorte, die es nur hier in der Langhe gibt. Nur von wenigen Erzeugern, ganz selten noch kultiviert, bedroht vom aussterben, eine Rarität. Überwiegend sogar als Frizzante gefüllt wie bei Mascarello. Hier bei Brovia allerdings still, schwarz, trocken und sehr reichhaltig. Eine Rarität, die in Castiglione Falletto direkt in der Lage Villero gepflanzt ist. Der Name spielt mit der Lage, Villero darf nur der Barolo heißen. Man hätte hier genauso gut Nebbiolo für den Barolo pflanzen können, aber es war einfach eine Freude für Alex Sanchez ein bisschen Freisa (900 Flaschen) zu haben. Der Wein hat 13,5% Alkohol und steht fast schwarz im Glas. Und so reichhaltig die Optik ist, so reichhaltig ist auch der Duft. Wuchtige schwarze Zwetschge mit erdigen Aromen dazwischen. Maulbeere, Johannesbrotbaum, eine leichte Exotik mit Orangenschale. Dazu satt Veilchen. Auch im Mund reich und dicht. Üppige Schwarzkirsche und vor allem wieder diese fast üppige, fast fett daher kommende reife Pflaume. Aber nicht überreif, sondern nur dicht und schiebend. Ganz samtig, reif, voluminös und trotzdem schöne Säure, schöne Frische zeigend. Nicht fett wie ein Merlot, eher wie ein argentinischer Malbec oder ein Baga aus Portugal. Ein Wein, der irgendwo zwischen einem extrem dichten Dolcetto und einem Barbera und einem Malbec liegt. Trotzdem hat er nicht diese immense Sauerkirschdichte, sondern eben sehr viel mehr Zwetschgen. Dazu vielleicht etwas Brombeere und Maulbeere. Das ist eine sehr eigenwillige, lustige Kreation, die allerdings so reich und dicht ist, dass sie eigenständig getrunken werden kann. Ein völliger Gegensatz zum Sparkling Freisa von Mascarello. Hier haben wir einen richtigen, fast großen Wein. Ich bin schwer beeindruckt, werde aber nur Minimengen bekommen, denn es gibt nur Wein aus winzigen Erträgen. So sind es lediglich 900 Flaschen an Gesamtmenge. Wenn ich 60 kriege bin ich gut und zufrieden. Ich werde es versuchen. Auf jeden Fall eine Bereicherung und eine tolle Erfahrung. 93-94+/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2019 ist im Piemont wie auch in vielen anderen Regionen Europas ein magisches Jahr der Perfektion, er wird als klassischer Jahrgang hoch gelobt und im selben Zuge auch hoch bewertet. Viele Winzer vergleichen den Jahrgang mit dem Weltklasse-Ausnahme-Jahrgang 2016, besonders wegen der Tannindichte, Konzentration und Power der Weine. Den entscheidenden Unterschied zu den 2016ern macht aber die Balance der vielen dichten Tannine mit der wollüstigen Frucht, die süßer und saftiger ist als in den 2016ern. Die vibrierend frische, ausgleichende Säurestruktur der Weine sorgt für die ultimative, herausragende Balance. Der hohe Anteil an Polyphenolen bringt dabei vor allem bei Nebbiolo eine gesund leuchtende Farbe hervor, die tiefer und intensiver ist als in den Vorjahren. Im Grunde genommen haben die 2019er den Genuss-Regler lauter aufgedreht als die 2016er, sie sind eine hedonistische Version dieses klassischen Jahrgangs. Trotz all der Saftigkeit und Balance werden die Weine aber einige Zeit brauchen, um in ihr ideales Trinkfenster zu kommen, frühestens ab 2025, idealerweise ab 2028 geht’s los. Die Topweine haben das Zeug dazu, locker 20 und mehr Jahre im Keller zu reifen. Sie sind stramme, elegante Marathonläufer.

Mein Winzer

Azienda Agricola Brovia

Die Geschichte des Weinguts der Brovia in Castiglione Falletto reicht bis in das Jahr 1863 zurück. Nach einem mehrjährigen Stillstand in der Weinproduktion nahmen sich 1953 Giacinto, Raffaele und Marina Brovia ein Herz und starteten quasi wieder von Null. Von Anfang an an setzte die Familie dann nur...

Langhe Freisa La Villerina Secca 2019