Lobenberg: Die Domaine FL gehört zur ersten Riege in Savennières. Alte Reben, Top-Lagen und langjährige Bio-Bewirtschaftung lassen hier mit die besten Weine der Region entstehen. Der Wein wächst direkt im Schlosspark des Château de Chamboureau, das ist abgefahren. Tatsächlich ist es eine der ältesten Weinlagen der Loire. Der Boden hier wird von Rhyolite geprägt, einem Vulkangestein, wie wir es auch im Nahetal bei Hermannsberg finden. Ausbau im Holzfass auf der Hefe. Die Reben sind rund 25 Jahre alt. Die Ernte fand Ende September statt, denn 2016 war ein etwas kühleres Jahr, was auch die schlank definierte Nase zeigt. Unglaublich viel Gestein und Mineralität schon im Duft, Feuerstein, Kreide und Austernschalen, man wird direkt an den Atlantik versetzt, wenn man hier hineinriecht. Dann kommt auch sattere, gelbe Frucht, Birne, Quittenschale, Kerzenwachs, Mandelcreme, garniert mit ein paar Zitruszesten. Der Mund ist kraftvoll und konzentriert, aber dennoch von einer irren Mineralität und Salzigkeit durchzogen, geradezu elektrisierend zieht sich die Salzader übe die Zunge, pikant, würzig, hochenergetisch. Der Wein ist ein Ereignis, ich bin völlig geflasht. So viel Salz und Druck und dennoch so ein definierter, Geradeauslauf. Das ist Savennieres ganz anders als es von Nicolas Joly ausgelegt wird, ohne Botrytis und ohne Fett, hier geht es nur um stahligen Mineralausdruck und laserartige Präzison. Hat fast eine gewisse Chablis-Assoziation in dieser kargen Steinigkeit, aber es hat eben doch mehr Dichte und Power als Chablis. Lang, salzig und vibrierend, Limettensaft und Kreide, Feuerstein, grüner Apfel, leichte Ingwerschärfe. Ein großer Chenin Blanc aus einem Top-Jahrgang. Ich bin sehr beeindruckt von diesem schlanken Mineralhammer aus Savennières. 95+/100 Die Domaine FL gehört zur ersten Riege in Savennieres. Alte Reben, Top-Lagen und langjährige Bio-Bewirtschaftung lassen hier mit die besten Weine der Region entstehen. Der Croix Picot wächst auf kiesigem Schieferboden mit Sandanteilen, also einem etwas leichteren Boden. Die Reben sind 25 Jahre alt und die Erträge sehr gering. Im Barrique auf der Hefe ausgebaut, rund 15 Prozent Neuholzanteil. Es gibt hier keine Malo, das heißt eine etwas pikantere Säure. Die Nase ist sehr schick, weil sie überhaupt nicht fett ist, wie Savennieres oft sein kann, sondern fein und glockenklar, Quittenschale, Bienenwachs, grüner Apfel, Lindenblüte, Limettensaft, Feuerstein. Der Wein kommt richtig krachend auf die Zunge, vibrierend, saftig, energetisch und belebend, ein ganzer Korb voll Zitrusfrüchte, aber auch etwas weißes Steinobst und ein dichter Hefeabdruck, was dem ganzen einen schönen Schmelz in der Mitte verleiht. Der Abgang wird von intensiver Steinigkeit und Mineralität geprägt, wie Salzstein lecken, dazu diese mundwässernde Säure. Schlank und vibrierend bis ins saftige Finale, was für ein Energiebündel mit genialem Trinkfluss. 93/100