Lobenberg: La Creu Alta ist eine auf inzwischen 5000 Stöcke angewachsene Dichtpflanzung. Ungefähr 50% mit Serine bepflanzt. Die ist die Ursprungssorte der Syrah, oder auch genannt Petit Syrah. Und die andere Hälfte besteht aus Carignan. Die 50% Serine stehen in Terassen, die Carignan ist in einem relativ steilen Weinberg in Reihen gepflanzt. Alles Buschweine. Die Carignan ist um die 100 Jahre alt, die Serine wurde Anfang der 2000er gepflanzt. Die Carignan wird zu 30-40% als Ganztraube fermentiert, die Syrah wird komplett entrappt. Alle Weinberge vom Creu Alta sind Nord oder Nordostlagen. Das heißt, wir haben hier ganz hoch am Berg ganz windige, kühle Weinberge. Alles steht zu 100% auf Schiefer und verwittertem Schiefer. Das die Nase einem unglaublich konzentrierter, dichten Cote Rotie von Michel Tardieu ähnelt, ist, so glaube ich, kein Wunder. Michel hat das Ding ja schließlich konzipiert und auf die Reise geschickt. Ebenso was die Rebsorten angeht. Sowohl die Serine als auch die Sache mit den Rappen. Die aber gar nicht durchkommen. Der Wein hat keine Krautwürzigkeit, sondern nur enorme Frische. Reich, dicht. Tolles Volumen zeigend. Aber so fein und gleichzeitig konzentrierte, dichte, rote Kirsche. Auch eingekochte Himbeere, rote Johannisbeere, Zwetschge. Voluminös und ultrafein mit dieser Mineralik. Ein Wunderwerk der Komplexität. Feuerstein satt. In diesem Wein ist gar kein Grenache enthalten. Diese Petit Syrah und die Carignan schaffen alleine diesen Wein, der für mich schon lange und immer mehr zu den größten Rotweinen Spaniens zählt. Und der locker mit den großen Weinen der Rioja von Artadi und Telmo Rodriguez mithalten kann. So intensiv, so dicht und gleichzeitig steinig, mineralisch. Der Mund ist in der Komplexität fast noch eine Stufe darüber. Carignan auf Schiefer ist wirklich ein Wunderwerk. Das Ganze in cool climate Lagen gelegen mit dieser Nordexposition. Wow, so dicht, dann kommt diese wunderschöne rote Frucht der Petit Syrah dazu. Dicht, lang, jetzt eher an Feuerstein erinnernd in dieser unglaublichen Mineralität. So viel Power, für Minuten verbleibend, gar nicht wieder aufhörend wollend, unendlich in die Länge. Kreide und Kalkstein, obwohl wir hier auf Schiefer stehen. Das ist ein unglaublich komplexes Wunderwerk in dieser Dichte, Intensität und gleichzeitig Feinheit. Wenn wir diesen reichen, warmen Jahrgang 2015 nehmen und dagegen die Fassprobe von 2016 probieren, wissen wir, dass es hier noch weitergeht, und es keinen Falls schlechter wird. Aber ich persönlich finde diesen 2015er, weil er eben diese immense Reichhaltigkeit des Jahrgangs kombiniert mit dieser Hochlagenfeinheit, schon einen echten Traumwein. Für mich einer der besten 2015er in gesamt Spanien. 100/100