Lobenberg: Was der Heiligenstein für den Kamptaler Riesling ist, ist die Ried Lamm für den grünen Veltliner: DIE Spitzenlage schlechthin, welche die ausdrucksstärksten Terroirweine aus der entsprechenden Rebsorte hervorbringt und jedes Jahr aufs neue in der Oberliga Österreichs mitspielt. Immer tiefgründig, mineralisch, strukturiert und doch extrem elegant dabei. Die Ried Lamm schließt direkt südöstlich an den Zöbinger Heiligenstein an. Neben dem typischen, für Veltliner optimalen Boden aus Lehm-Löss-Gemisch, werden die Terrassen hier zudem von Vulkangestein durchzogen. Die Trauben stammen von den ältesten Reben hier und wurden selektiv per Hand gelesen. Anschließend mehrstündige Mazeration auf der Maische, um die wertvollen Aromen und die ganz dezenten, aber strukturgebenden Gerbstoffe aus den Schalen zu lösen. Dann spontan vergoren und ausgebaut im 1000-Liter Fuderfass aus lokaler Eiche. Sehr feine, noch von der Hefe geprägte Nase. Brotkruste, dezente Rauchigkeit, nasser Stein, Blütenhonig und feine Kräuter. Dann kommen Marille und reife Zitrusfrüchte hinzu, auch Noten von Quitte und Birne. Im Hintergrund schwingt eine schicke Würze von frisch gemahlenem Pfeffer mit. Sehr elegant, versammelt und in sich ruhend. Am Gaumen mit genialer Textur – die salzig-steinige, vibrierende Mineralität bildet zusammen mit geschliffenem Tannin und zarter Säurestruktur ein perfekt ausbalanciertes Gerüst. Saftige Nektarine im salzigen Kräutermantel, weißer Pfirsich, dazu Spritzer von Mandarine. Großartige Länge mit dichter Mineralität und feiner Nussigkeit im Nachhall. Wie auch Käferberg und Heiligenstein, ist der Lamm ein großer Terroirwein des Kamptals, der ziemlich sicher eine lange Zukunft vor sich hat. Stark! 96/100