Lobenberg: Die Lese begann Mitte September und die Weine sind bei rund 13% vol. natürlichem Alkohol gelandet, also ziemlich perfekt. Wieder etwas Klassischer im Lesegut als das sehr heiße 2022 jedenfalls. Wie immer bei Tardy zu 100 Prozent entrappte Trauben. Seit dem Jahrgang 2023 hat Guillaume Tardy einen nagelneuen Entrapper, der die Trauben absolut nicht ankratzt. Somit geht er mit geschlossenen Trauben in die Spontangärung und stößt dann ein, zwei Mal unter, um den Zucker freizusetzen, das gibt dann einen satten Fruchtschub und noch purere Aromatik. Der Wein wächst direkt oberhalb von Vosne-Romanée. Nach den letzten Village-Lagen am Wald von Vosne kommt eine kleine Hügelkante, direkt danach beginnen Tardys Parzellen in den Hautes-Côtes. Entsprechend ist es nicht viel später reifend als Vosne, nur ein paar Tage und hat auch eine ähnliche Fruchtausprägung. Krachende rote Frucht in Nase und Mund, sehr kristallin, darunter feine Karamelle vom Holz. Guillaume Tardy liest immer eher etwas früher, er sucht knackige Trauben, die nicht überreif sind. Schöne Waldbeerenfrucht, Brombeere, etwas Unterholz, Herbstlaub. Ein sehr purer Stil, der voll auf der Frucht läuft und eben nicht zu überreif gelesen, sondern knackig-frisch und saftig ist, köstlich. Das ist für einen Hautes Côtes aus dieser kleinen Edeldomaine in Vosne-Romanée ein Mega-Wert!