Lobenberg: Eine Cuvée aus 70 Prozent Nero d'Avola und 30 Prozent Frappato. Die Trauben stammen aus dem 1973 festgelegten Kerngebiet DOCG Cerasuolo di Vittoria, und werden dort – wie in den DOCG Regeln festgelegt – auch vinifiziert. Der Wein muss mindestens 18 Monate im Weingut verweilen, bis er vermarktet werden darf, davon war er für 12 Monate in Barriques sowohl als auch 500 Liter Eichenholzfässern. Mittleres Rubinrot. Zarte Rosen im Bouquet, ganz feiner, ja, reifer Pfirsich und saftige Nektarine. Dann Sauerkirsche, Pflaume und viel Mineralik, Feuerstein im Mittelpunkt. Die Nase hat eine Hammerintensität an reifen dunklen Kirschen, Brombeeren, Blaubeermarmelade, aber auch getrocknete Cranberries und frischen Veilchen. Durchzogen mit getrockneten Kräutern, Lakritze und frisch gebranntem Ton. Das ist ein super feiner, eleganter und zugleich total verlockender Wein! Am Gaumen mittelkräftig und extrem fein und zart im Tannin. Der Wein hat enormen Trinkfluss, wirkt weich und seidig, er tänzelt regelrecht auf einem Teppich kirschig sahniger Milchschokolade. Im Mund kommt diese unerwartete Struktur mit einer ordentlichen Menge an Tannin, das aber fein und rund poliert ist. Knackig frische Sauerkirsche, frische Pflaume, ein Hauch Vanille, Zimt und viel Würze. Der Wein bleibt einige Minuten im Mund, und Bitterschokolade hallt mit roter Kirsche nach. Etwas mehr Druck in der Mitte als der Namensvetter der benachbarten Bio-Azienda COS. Dieser Cerasuolo ist saftig, reif, üppig und das alles ohne schwer zu sein, ohne satt zu machen. So fein und doch mit hoher Intensität kann also bei Gulfi ein Topwein auch aussehen, Gulfi kann eben auch äußerste Finesse. Immer auf Trinkfluss ausgelegt, wollüstig mit samtig intensiver Frucht und noch mehr Seide. Und das wird bereits im Antrunk klar. Nerello Mascalese vom Etna oder Cerasuolo aus Vittoria, das beides ist Italiens beste Antwort auf Burgund. 94-95/100