Lobenberg: Erstmalig im Jahre 511 erwähnt zählt das Weingebirge zu den ältesten Lagenbezeichnungen Europas. Man hat hier wieder die Lehm-, Löss- und Paragneis-Mischung des Bodens. Das Bouquet offenbart zunächst etwas nach einem Strauß Tulpen, weißer Pfirsich und weiße Blüten, leicht spicy, geradlinig und glockenklar. Später sogar leicht Tonkabohne. Das ist sehr abgefahren. Mit der Belüftung kommt auch etwas weißer Pfeffer raus, aber nur dezent. Am Gaumen hat der Wein richtig Druck und Dichte, da klingt ein gewisser Schmelz an. Der Wein bleibt dennoch eher schlank, frisch und trocken, aber durch dieses zarte Hefepolster ist es nicht karg. Alles ist fein verwoben. Man kann kaum einzelne Früchte herausschmecken. Allenfalls etwas Marille, süße Zitrusfrucht wie Orangenschale und Grapefruit sind prägnanter. Aber die Tiefe ist die Größe des Weins. Alles ist miteinander verschmolzen. Niemals würde man dahinter nur 12% vol. erwarten in dieser weißfruchtigen, weißblütigen Symphonie mit zarter Limettenschale und etwas Kreidestaub. Er zieht seine Kraft eben nicht aus dem Alkohol, sondern tatsächlich aus der Tiefe der Trauben. Dieser Wein kann sicher problemlos 20 und mehr Jahre reifen, wenngleich er bereits jetzt sehr viel Größe offenbart. 92+/100