Lobenberg: 30 Jahre habe ich gebraucht, bis ich endlich direkter Kunde bei Gravner wurde, ein ähnlich langer Weg wie bei Valentini in den Abruzzen. Zwei Urgesteine und mystisch umwobene Erzeuger. Gravner ist DER Vorreiter in Naturwein, lange bevor andere darüber sprachen. Biodynamisch, immer eine Zeit der Fermentation auf den Schalen mit Rappen vergoren, keinerlei Schwefel bis zur Abfüllung. Ausbau in Amphoren. »Rujno« ist ein alter slowenischer Name, der nur den Weinen gegeben wird, die für einen besonderen Anlass gemacht werden, zum Beispiel für eine Hochzeit oder eine Jubiläumsfeier. Der alte Weinberg wurde Anfang der 1960er Jahre gepflanzt und Rujno wird nur in den allerbesten Jahrgängen gemacht. Der Wein steht mit tiefem Rubinrot im Glas mit extraktreichen Kirchenfenstern, der ziegelrote Rand deutet auf die Reife des Weins hin. Die Nase ist dicht, dicht, dicht, voller tiefer dunkler, würziger und saftiger Frucht. Reife Cassis, Brombeeren und Pflaumen mit darüber schwebender Minze und feinen ätherischen Kräutern. Saftige Schwarzkirsche trifft auf die Zunge. Erdige Würznoten, aromatische Kräuter und etwas Waldboden. Die Tannine sind griffig und die saftige Frucht harmoniert einfach ganz wunderbar. Hochindividuell und doch nicht nur für Gravner- und Naturwein Fans, ein Clinet oder Conseillante aus dem Friaul. Der rarste Wein der Gravners ist ganz klar großes Kino. 98/100