Lobenberg: Die Reben dieses Ziereisen-Weins wurden 1958 bis 1960 gepflanzt. Das Terroir des Weins ist Kalkstein mit Löss-Eisen-Auflage wie im Pinot Noir Rhini. Pressung ganz traditionell in der Korbpresse. Rotgoldene Farbe im Glas, wie von einem Grauburgunder mit Maischestandzeit und langsamer Pressung über Nacht, dadurch entsteht diese immense Farbe. Ausbau in 45-Liter-Fässern mit Zweitbelegung. Ich habe schon einmal geschrieben und ich wiederhole es: dieser Grauburgunder ist ein Corton Charlemagne, der Wein hat Größe. Schon die Nase ist eine Erhabenheit und hat mit der profanen Apfelfrucht eines Grauburgunders nicht viel zu tun. Die Nase ist rauchig, mit zurückgenommener Frucht, ein wenig Quitte, Aprikose, Marzipan und Walnuss, fast etwas Muskatnussabrieb, weiße und rote Johannisbeere, hohe Aromenintensität, leichtes Toasting vom Holz, obwohl es kein Neuholz gibt. Es gibt hier uralte Grauburgunder-Reben, es gibt auf der Welt wahrscheinlich keinen zweiten Winzer, der Grauburgunder in dieser Ausführung macht. Wer einmal im Leben einen großen Grauburgunder probieren will, der soll sich mal diesen Wein kaufen. Es gibt nichts Vergleichbares auf der Welt, vielleicht ein Pinot Gris Rangen de Thann von Zind-Humbrecht in manchen Jahren. Doch außer diesen beiden gibt es keinen Grauburgunder, der so nah die Weltklasse heranreicht. 97-100/100