Lobenberg: Dieser Grauburgunder wächst zu 100% auf Lössboden. Die Rebanlagen sind bis zu 30 Jahre alt. Reine Spontangärung zu 50 Prozent im großen Holz, der Rest ist im Stahl. Lange Zeit auf dem Hefebett ohne Schwefel. Circa 5 Prozent mit Schalenkontakt vergoren, um feine Gerbstoffe zu bekommen. Er bekommt einfach etwas mehr Griffigkeit und Struktur, hat dazu aber für Holger Koch eine erstaunlich schicke Frucht. Der hohe Holzfassanteil und die Maischeanteile machen den Unterschied bei diesem Gutswein, geben ihm den letzten Feinschliff. Der Grauburgunder hat erstaunlich schlanke 12.5% vol., Holger Koch ist richtig stolz, dass er das hinbekommen hat. Aus dem warmen Jahrgang so einen schlanken Wein zu keltern aus den heißen Terrassenlagen am Kaiserstuhl. Er hat den Grauburgunder früher geerntet als den Weißburgunder. Komplett spontane Vergärung. Der Ausbau erfolgt ungefähr hälftig im Holzfass und Edelstahl. Satte Nase von würziger, leicht herber Birne, Melone, Heu, etwas erdig, auch nussig, Muskat. Gar nicht parfümiert aber mit sehr viel Fruchtausdruck in 2020. Am Gaumen wunderbar saftig und klar mit warmer, charmanter Frucht, die von angenehmer Frische unterlegt ist. Der Wein schmilzt auf der Zunge mit diesem kernigen Griff, packt schön zu. Durchaus mit mundfüllendem Körper und zarter Fruchtsüße aus der hohen Reife der Trauben, aber gar nicht üppig oder schwer, sondern für einen Grauburgunder erstaunlich leichtfüßig, erfrischend und saftig bleibend. Holger Koch sucht selbst im Gutswein schon die hohe Frische und Ausgewogenheit. Er trinkt sich wirklich angenehm, sehr süffig, mit schöner Länge und gutem Druck. 91+/100