Lobenberg: Die Parzelle von Eugenie im Grands Echezeaux ist nicht angrenzend an den Echezeaux, der nach Norden zeigend am oberen rechten Rand des Clos de Vougeot liegt. Die Parzelle befindet sich am linken Rand leicht oberhalb des Clos de Vougeot in einer südlicheren Exposition. Auch hier werden nach einer vier- bis fünftägigen Kaltmazeration zu 60% Ganztrauben in 100% neuem Holz spontanvergoren. Die Nase des Grands Echezeaux ist wieder mehr typisches Vosne-Romanée, wir finden hier viel Jod. Eine irre Spannung aus roter und schwarzer Johannisbeere aber deutlich feiner als beim 1er Cru Aux Brulées. Dieser Wein hat die bisher intensivste Frucht aller Pinots, die ich hier bei d’Eugenie probiert habe. Ein unglaublicher Ansturm mit roter, reifer Zwetschge, schwarze Kirsche, roter und schwarzer Johannisbeere, auch Maulbeere und Brombeere. Dazu feine Bitterstoffe, Holzkohle, immens lange im Mund, total fein, da ist nichts hartes oder sprödes. Und während der Echezeaux mehr zur schwarzen Kirsche tendierte und noch einen Tick feiner war, hat der Grands Echezeaux einfach deutlich mehr Bumms und braucht auch länger. Das wird ein Wein für lange Lagerung sein. Das Jahr 2017 verblüfft total bei Eugenie. Ich habe vorab 2018 ein wenig probiert und das mag vielleicht noch dramatischer werden. 2017 kommt zwar nicht ganz an 16 heran, aber ist auf jeden Fall nicht weit von den ganz großen Jahren bei d’Eugenie entfernt. Während ich hier texte hallt der Wein immer wieder nach. Die Zunge rollt sich ob dieser beeindruckenden Länge, die immer wieder von schwarzer, konzentrierter Frucht getragen wird. Fast adstringierend in dieser Schärfe und den Tanninmassen, was wie gesagt nicht bäuerlich wirkt sondern unendlich fein ist, aber massiv. 98/100