Lobenberg: In der Parzelle von Müller Catoir im Mandelgarten haben wir Buntsandstein und darüber eine Löss-Lehm-Auflage, insgesamt ein sehr steiniger, eher warmer Weinberg im sonst eigentlich etwas kühleren Gimmeldingen. Das ergibt immer extrovertierte, etwas exotische Weine. Durchgegoren auf unter 2 Gramm Restzucker bei 13% vol. und knapp 7 Gramm Säure. Die Nase ist typisch Gimmeldingen, unheimlich duftig, exponiert, leichte Exotik darin, Orangenzesten, Ananas, schöner, süßer Sommerapfel, reife Netzmelone, fruchtstark, mit viel Charme kommend, schöner Schmelz. Obwohl komplett durchgegoren zeigt er eine sehr schöne Extraktfruchtsüße. Im Mund dann deutlich mehr Druck aus von der Nase erwartet, viel Schub, gelbe und ein wenig rote Frucht, erstaunlich viel Druck. Das ist kein ganz großer Wein, nicht ganz auf dem Niveau der Ersten Lagen bei Christmann, aber eben auch nicht weit davon entfernt. Und vor allen Dingen sehr stylisch, feinsalzig, vielleicht ein klein wenig zu rund in diesem reifen Jahr 2018, um in die oberste Riege der Erste Lagen Rieslinge aufzusteigen, aber klar ist dass er in Jahren wie 2016 und 2017 dadurch auch unglaublich viel Charme ausstrahlt. Auch hinten raus kommt die wunderbare Extraktsüße, es fehlt ein ganz klein bisschen Druck im Mittelbau, um ganz in die erste Reihe vorstoßen zu können, aber dennoch ein famoser Wein und ein toller Erfolg. 94-95/100