Gigondas Vieilles Vignes 2017

Michel Tardieu - Gigondas und Rasteau

Gigondas Vieilles Vignes 2017

BIO

97–99
100
2
Grenache 95%, Mourvedre, Syrah
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2021–2043
Verpackt in: 12er OHK
9
voluminös & kräftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 97–99/100
6
Frankreich, Rhone, Gigondas und Rasteau
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Gigondas Vieilles Vignes 2017

97–99
/100

Lobenberg: Die Reben des Gigondas sind 85 und 100 Jahre alt. Der 2017er besteht zu 95% aus Grenache. Alle Trauben aus berühmten, überwiegend aus sehr hohen Lagen in Gigondas. 100% unentrappt vergoren. Ausbau 12 Monate in 1-2 Jahre alten Burgunder-Barriques, danach noch 12 Monate im großen Holzfuder. Natürlich, wie alles bei Michel, nicht filtriert und nicht geschönt. Die Böden sind sowohl Lehm mit Kieseln, als auch Hochlagen mit reinem Kalkstein oder Sand. In früheren Jahren habe ich Gigondas hier schon mal weggelassen, aber seit einigen Jahren ist Michel in Gigondas so gut, dass er bei mir schon durchaus einen extra Platz neben Saint Cosme und dem ebenfalls erstarkten Perrin beanspruchen darf, auch wenn St. Cosme mit seinen Einzellagen vielleicht das Maß aller Dinge bleibt. Und dieser Gigondas ist, welch Wunder, wieder völlig anders als Rasteau und Vacqueyras. Wir haben hier wieder völlig unterschiedliches Terroir, Lagen und Reben. Nach Guy Louise, Rasteau und Vacqueyras, die nicht ganz so hoch gelegen sind, ist die Majorität dieses Gigondas klar bei der burgundischen Feinheit, die auch schon der Cotes du Rhone Cuvee Special hatte. Feinste Himbeere aus der Grenache. Nicht so üppige Lakritze. Das liegt natürlich auch daran, dass hier die Syrah keine dominante Rolle spielt. Unendlich fein, Himbeere, auch schwarze Himbeere mit einem Touch Richtung Brombeere wandernd. Feine schwarze Kirsche. Die Nase so getragen aber ohne süß und fett zu werden. Irgendwo ein Mittelding zwischen der Domaine La Bouissiere und Saint Cosme. Best of both worlds. Das ist schon ziemlich genial in dieser schwarzen Klarheit. Veilchen und Flieder sind enthalten, auch ein bisschen Maiglöckchen. Aber eben kein Teer und vor allem keine fette Lakritze. Erst im Mund kommt dann auch die reife Wucht des Jahrganges zum tragen. Dann schlägt auch die Lakritze im Nachgang zu. Was für eine schlaue Entscheidung es war den Wein komplett unentrappt zu vergären. Und diese feine Krautwürzigkeit gibt genau die Balance um diesem tendenziell fetten Jahrgang Paroli bieten zu können. Gibt die Frische, gibt die Würze. So reich, und alles wird eingenommen. Das Ganze mit einem Hauch Lorbeer aus den Rappen und süßes Rosmarin aus dem Extrakt, von Koriander und Estragon fein umspielt. Der 100% Anteil der Rappen ist, so glaube ich, wie bei Saint Cosme das Geheimnis des großen Erfolgs der besten Gigondas in diesem Jahr. Von den vier genannten Weinen Tardieus ist der Gigondas für mich erstmalig sogar klar vor Vacqueyras. Auch wenn ich ihn letztlich fast gleich bewerte, da sie stilistisch so anders sind. Auf jeden Fall ein großer Gigondas. Der Konsument sollte aber gewarnt sein: Die 2017er Weine von Tardieu kommen mit Ausnahme des burgundisch zarten Cotes du Rhone Cuvee Special alle mit einer unglaublichen Reichhaltigkeit, mit einer unglaublichen Wucht daher. Sie haben diese burgundische Frische und Feinheit des Jahrgangs, aber trotzdem haben sie auch diese unglaubliche Power und Kraft. Die Weine sind im höchsten Umfang pikant und intensiv, dabei eben sehr reif sowie aromatisch dicht. Da wird man schon mal ziemlich überflutet von Eindrücken. 2017 sollte man sicherlich einige Grade kühler trinken. Ich bewerte ihn ob der höheren Intensität etwas höher als den etwas erhabeneren, etwas philosophischer daherkommenden 2016er. Er gehört zu den großen Weinen in Gigondas. 97-99/100

Mein Winzer

Michel Tardieu – Gigondas und Rasteau

Michel Tardieu, anerkannt einer der besten Weinmacher Frankreichs (hier mit dem einzigen Weingut als abfüllender Negociant), erhielt 2013 vom französischen Weinpapst Michel Betanne die Höchstbewertung von 5 Sternen. Diese Bewertung erhielten nur ganze drei Weingüter in Frankreich.

Gigondas Vieilles Vignes 2017