Gigondas Vieilles Vignes 2014

Michel Tardieu - Gigondas und Rasteau

Gigondas Vieilles Vignes 2014

BIO

95–97
100
2
Grenache 80%, Syrah 15%, Mourvedre 5%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2018–2040
Verpackt in: 12er OHK
9
voluminös & kräftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 95–97/100
6
Frankreich, Rhone, Gigondas und Rasteau
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Gigondas Vieilles Vignes 2014

95–97
/100

Lobenberg: Der Jahrgang 2014 hatte bekanntermaßen ein kühlen Sommer, Juli und August. Eigentlich eine Umkehrung der Verhältnisse - ein sehr warmes Frühjahr und einen kühlen Sommer, dafür wieder einen sommerlichen Herbst, der alles rettete, was im Sommer zu kühl war. Das Ergebnis ist aber ein sehr eleganter, sehr fruchtbetonter und immens aromatischer Jahrgang mit weniger Körper als 2010 und 2012. Der 2014er entspricht einer etwas aromatischeren und seidigeren Version von 2012 oder auch 2006, und 2014 besticht mit relativ früher Trinkbarkeit. Er hat wirkliche Klasse, 2014 liegt deutlich über 2008 und 2011. Ein extrem saftiger, fruchtiger und trinkiger Jahrgang an der Rhône. Die Nord- und Südrhône sind in etwa gleichermaßen ausgefallen, vielleicht mit Vorteilen in 2013 und 2014 bei der Nordrhone. Der Gigondas Vieilles Vignes 2014 kommt aus den drei verschiedenen Lagen La Boussiere, les Garrigues und les Dentelles. Es ist durchaus kein Geheimnis, dass dieser aus 80% Grenache, 15% Syrah und 5% Mourvedre gewonnene Wein überwiegend von den besten Lagen der Top-Erzeuger Santa Duc und Boussiere stammt. Hier kann Michel Tardieu sich nach fast 20 Jahren Verbindung die besten Trauben und Rebberge aussuchen, die Grandiosität liegt zudem in der Komposition aus extremen Hochlagen mit kraftvollen Weinbergen aus Les Garrigues. Der Wein hat 14,5% Alkohol, die Grenache ist fast 100 Jahre alt, die Syrah auch schon 50 Jahre. Der Ausbau geschieht zu 100% nicht entrappt, also mit allen Rappen vergoren im unbehandelten Beton, der Ausbau danach für ein Jahr in alten Barriques, danach ein weiteres Jahr im Foudre von Stockinger und Taransaud. Der Wein wird ohne Filtrierung und Schönung abgefüllt. Vielleicht liegt es daran, dass Michel Tardieu, anders als die monolithischeren Santa Duc und Boussiere, eine Vermählung dieser beiden Erzeuger vornimmt, eine Vermählung dieser beiden elegantesten und interessantesten Gigondas-Erzeuger in Bezug auf Finesse, seidiger Frucht und Feinheit. Die Nase ist fast Kirschlikör-artig, aber frisch und fein mit toller Mineralität unterlegt. Unglaublich druckvoll und dicht, rote süße Frucht, die 100 Jahre der alten Grenache kommen hier klar zum Tragen. Amarena-Kirsche, süßer roter Kirschlikör, darunter auch ein wenig Cassis, viel Veilchen, Lakritze, auch ein wenig Jasmin. Das Ganze mit feiner steiniger Mineralität unterlegt. Dicht, drückend, üppig, rot und trotzdem fein. Der Mund dieses Weines ist zuerst einmal mineralisch. Fein, salzig, helle Erde, fast an Staub nach dem ersten Regen erinnernd. Und dann kommt ein großer Schub von dichter, heller Schokolade. Dazu wieder diese wunderbare rote Frucht aus der Nase, süß, total geschliffenes Tannin, viel Samt, viel saftiger Trinkfluss und Dichte, aber lang anhaltend. Die Würze der Rappen macht diesen Wein so spannend, gibt ihm die Frische, verleiht ihm richtig Flügel in Feinheit. Das ist schon fast Pinot-artig, das ist schon fast Dujac. Wenn es nicht so unglaublich dicht und wuchtig im Mund wäre, würde man es als Burgunder durchgehen lassen können. Das ist wunderbarer Stoff. 95-97/100

Mein Winzer

Michel Tardieu – Gigondas und Rasteau

Michel Tardieu, anerkannt einer der besten Weinmacher Frankreichs (hier mit dem einzigen Weingut als abfüllender Negociant), erhielt 2013 vom französischen Weinpapst Michel Betanne die Höchstbewertung von 5 Sternen. Diese Bewertung erhielten nur ganze drei Weingüter in Frankreich.

Gigondas Vieilles Vignes 2014