Lobenberg: 70% Grenache, 25% Mourvedre, der Rest Cinsault und Syrah. Yves erhöht systematisch den Mourvdre-Anteil (Nachpflanzung ausschließlich Mourvedre), die Weine werden dadurch feiner, finessereicher und weniger alkoholisch. 50% werden nicht entrappt vergoren. Spontanvergärung. Biologisch-organische Weinbergsarbeit .Zu 100% in großen Holz-Fuder (Stockinger) von 3500 Litern ausgebaut und vergoren. Deutlich reduktive Noten in der Nase, dann kommen verbranntes Fleisch und noch mehr rohes Fleisch, aber feiner als der normale Gigondas, deutlich mehr rote Frucht, hier kommt auch süße rote Kirsche hoch, wieder die typische rote Walderdbeere und Waldhimbeere, Steinmehl, Staub, schöne Länge in der Nase zeigend. Große Feinheit und Finesse im Mund, Gewürze über Gewürze stürmen auf Zunge und Gaumen, schwarze Frucht, Johannisbrotbaum, Nutella, verbrannte Noten, Gummi, wieder rohes Fleisch mit verbranntem Fleisch, immense Mineralität, fast als wenn man in Stein und Erde beißt, extrem lang, alles tänzelt, alles vibriert, unglaublich geschliffene Tanninmassen mit sehr hoher Säure, ein überaus feiner, rassiger, säurebeladener Blockbuster, dessen normalerweise vorhandenes und dafür auch erforderliche Fett komplett von Mineralität überdeckt wird. Hallt über 2 Minuten nach. Ein grandioser Gigondas. Eindeutig in einer Blindprobe als Cornas zu verkosten. 2010 war für Yves persönlich, und in meiner Verkostung ganz sicher, das erste Jahr, in dem der übliche Hang zum runden, manchmal fetten Gigondas komplett durch die mineralische Rasse überdeckt wurde, ideal für seine sonst manchmal zu wuchtig süßen Weine. 2010 war sicher das Beste, was er je produziert hat, aber dieser 2012er kann locker mit großer Eleganz und vor allem der grandiosen Aromatik und der mineralischer Frische an diese Klasse anknüpfen. 97-98+/100