Lobenberg: Eine reinsortiger Grenache in 2020 von sehr alten Reben, die Mourvèdre-Trauben waren Thierry nicht gut genug in diesem Jahr. Im Font de Tonin muss alles 100 Prozent passen. Der Wein wird als einziger von Bouissiere komplett in burgundischen Barriques vergoren und ausgebaut. Rund 10 Prozent Neuholz. Entsprechend wirkt er etwas moderner und geschliffener, stylischer im Ansatz. Satte dunkle Frucht, süße Beeren und herbsüße Waldbeeren vermischen sich, Maulbeere, Schwarzkirsche, Veilchen, Tulpen. Sehr konzentriert, druckvoll, intensiv, leichte Vanillewürze zum schwarzen Pfeffer, Piment. Der Font de Tonin kommt viel geschliffener, seidiger, noch geschmeidiger als der klassischere Gigondas Village. Tolle Balance, alles ist nahtlos verwoben, der Wein hat keine Kanten, stromlinienförmig, süßwürzig, enorm charmant. Eine Grenache, die einen direkt einholt und in den Arm nimmt. Trotz seines Feinschliffs hat er diese köstlich-beerige Grenachesüße, die sehr delikaten Tannine und die graphitige Mineralprägung in den Tanninen, die dem Finale eine aufregende Schärfe geben. Roter Pfeffer und Blutorange. Wer die Perfektion in Charme und Harmonie sucht, der muss zum Font de Tonin greifen, wer eher südfranzösische Laissez-faire-Mentalität im Wein toleriert, der ist beim Gigondas Village besser aufgehoben. Ein großer Terroirwein aus Gigondas ist auch der Font de Tonin in seiner moderneren Interpretation, hat viel Potenzial. 95-96+/100