Lobenberg: Die Einzellage in 400 Meter Höhe auf nur einem winzigen Hektar, der zu 90% aus über 50jähriger Grenache und zu 10% aus über 70jähriger Mourvedre besteht. Die Grenache wird nicht entrappt, die Mourvedre schon. Die Fermentation geschieht in Zement, der Wein bekommt dafür 6 Wochen Zeit, das sammelt einen Teil der harschen Tannine wieder ein. Nach der Fermentation wird der Font de Tonin in ein bis dreijährigen Barriques, nie aber in neuem Holz ausgebaut. Aufgrund der großen Höhenlage von La Bouissiere wird nie vor Mitte Oktober geerntet. Das gibt selbstverständlich eine lange Zeit von der Blüte bis zur Ernte, dementsprechend komplex geraten die Weine. Der schwarze Font de Tonin hat eine berauschende Nase und eine extrem hohe Aromenintensität. Satte Frucht. Der erste Eindruck ist erstaunlicher Weise gelber Pfirsich. Dann kommt Walderdbeere, Waldhimbeere und Zwetschge. Etwas Milchschokolade. Alles sehr weich und üppig, schon in der Nase. Butterweiches Tannin zeigend. Aber wie beim normalen Gigondas keine Spur von Marmeladigkeit. Die zusätzliche Mourvedre bringt neben flaumiger Frische ein erdig mineralisches Element in die Stilistik. Der Wein ist absolut vollreif, aber, man kann es gar nicht oft genug wiederholen, nie marmeladig, immer auf der extrem charmanten, üppigen Fruchtseite bleibend. Im Mund ist voller Erstaunen zu registrieren, dass auch hier Pfirsich der erste Eindruck ist. Erst dann kommt die rote Frucht, Zwetschge in erster Linie, dann Walderdbeere, ein ganz kleiner Hauch von Brombeere dahinter. Sehr viel Milchschokolade, schwarze Kirsche und etwas Cassis. Alles mollig verwoben. Butterweiches, feines Tannin. Auch hier sehr vollmundig, fleischig. Feine Süße, die immer auf der Finesseseite bleibt. Ein Ausbund an Fruchtcharme. Wunderschöne Stilistik, ein großer Charmeur, toller, rassiger, intensiver Traum-Wein voller Spannung und Trinkfreude. 95-96+/100