Lobenberg: Die Trauben kommen aus den verschiedensten Yarra Valley Lagen des Weinguts. Wie alle Trauben des Weinguts zu 100 Prozent von Hand gelesen und dann über Nacht gekühlt. Ein Teil wird als Ganztrauben, also mitsamt den Stielen und ein Teil vorsichtig entrappt (damit die Beeren unbeschädigt bleiben) vergoren. Bei den Ganztrauben beginnt die Gärung warm, mit minimaler Durchmischung zu Beginn der Gärung, um die Gärung innerhalb der Trauben zu fördern. Das bedeutet also »Carbonic Maceration«, wie sie beispielsweise auch traditionell im Beaujolais durchgeführt wird. Das führt später zur besonderen Fruchtklarheit des Weins. Nach 21 Tagen auf den Traubenschalen wird abgepresst. Die entrappten und ganzen Beeren werden hingegen erstmal vier Tage lang bei 4 °C gekühlt. Dabei platzen die unteren Trauben im Fass unter dem Druck der oberen auf. Bei der anschließenden Erwärmung der Trauben beginnt die Gärung mit wilden Hefen auf natürliche Weise. Es folgt der acht Monate lange Ausbau in französischer Eiche, zehn Prozent davon sind neu. Der Yarra Valley Pinot wird im November unfiltriert und mit Hilfe von Schwerkraft schonend abgefüllt. Mittleres Rubinrot mit einem Hauch Pink. Die Nase ist reichhaltig und voller frisch gepflückter Beeren: saftige Himbeeren, reife Erdbeeren, Brombeeren mit einem Hauch erfrischendem Eukalyptus und frisch gemahlenem weißen Pfeffer, zart rauchig. Eigentlich ultra aromatisch – auch weiße Blüten kommen hinzu, aber die Beerenfrucht nimmt mich geradezu mit offenen Armen an die Brust. Im Mund erfrischend und trinkanimierend. Sogar knackig frische rote Johannisbeeren, Sauerkirschen, rote Blüten, weißer Pfeffer. Die fein strukturierten, beinahe kalkigen Tannine legen sich elegant auf die Zunge und geben dem Wein seine tolle Struktur. Fein aromatisch – ein absoluter Freudenspender! Ich habe den Wein über zwei Tage hinweg probiert und aromatisch hat er dabei sogar noch zugelegt.