Lobenberg: Die Domaine besitzt nicht ganz einen Hektar in diesem hervorragenden 1er Cru. Das Land wurde 2013 erworben. Die jüngsten Reben sind fast 30 Jahre alt und die ältesten wurden 1945 gepflanzt. Die Exposition ist Ost-Südost auf Muschelkalk und Tonmergel. Lavaux St. Jacques ist zusammen mit dem Clos St. Jacques und vor dem Cazetieres das Trio Infernale von Gevrey Chambertin. Je nach Jahrgang wird hier auch ein Teil mit Rappen vergoren, 2018 waren es hier circa 40%, wegen der Wärme des Jahrgangs. Traditionell im offenen Holzcuve vergoren. Anschließender Ausbau für 12 bis 18 Monate mit einem Neuholzanteil von circa 50%, der Rest ist Zweitbelegung. Ich habe dieses Jahr hier einige Gevrey probiert, und der Lavaux St. Jacques ragt deutlich heraus, so wie es auch beim Nuits Saint Georges 1er Cru Les Saint Georges war. Das ist 2018 ein dermaßen überragender Gevrey Chambertin, dass es verblüfft. Diese bezauberne 2018er Nase, so reich und dicht, mit Veilchen, Lakritze, schwarzer und roter Frucht, viel Kalkstein darunter. Dazu reiche, rote Frucht, üppig, aber nicht fett, aber mit toller Extraktsüße. Im Mund die große Klarheit. Hier zeigt sich, wie bei den ebenfalls von mir ausgewählten 1ers Crus aus Nuits Saint Georges, Beaune und aus Chambolle, eine herausragende Stellung, ich fische wirklich nur die besten heraus dieses Jahr. Jene, die mit Abstand an der Spitze stehen. Das ist hier beim Lavaux St. Jacques eben auch der Fall. Er präsentiert sich fast auf Augenhöhe mit dem Nuits Les Saint Georges, also annähernd auf Grand Cru Niveau. Mit dieser Reichhaltigkeit und dieser Süße, totale Harmonie, üppig und trotzdem so sehr geradeaus. Sauber definiert, frische Zwetschge, rote und schwarze Kirsche. Das Ganze ist aber fast so weich wie ein Chambolle Musigny, nur mit mehr Üppigkeit, einfach großrahmiger, mit mehr Körbchengröße. Ein sehr erotischer Wein mit wunderbarer Länge. Ich bin sehr begeistert, ein Top-Wert. 97-99/10