Barolo del Comune di Verduno 2019

Fratelli Alessandria: Barolo del Comune di Verduno 2019

Zum Winzer

96–97+
100
2
Nebbiolo 100%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2027–2048
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
strukturiert
tanninreich
3
Lobenberg: 96–97+/100
Parker: 95/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Barolo del Comune di Verduno 2019

96–97+
/100

Lobenberg: Das Weingut wurde schon 1830 als Fratelli Dabbene gegründet und 1870 in Fratelli Alessandria umbenannt. Hier ist alles noch wie früher. Das Weingut ist in einem charmanten, uralten Haus aus dem 18. Jahrhundert untergebracht, mitten im Zentrum des historischen Ortes Verduno. Es gibt nur zehn Weingüter in Verduno, der Randgemeinde von La Morra in Richtung des Flusses Tanaro. Fratelli Alessandria ist ohne Zweifel der Superstar-Betrieb im Ort und ein reiner Familienbetrieb, in dem Gian Battista mit seiner Frau Flavia, seinem Bruder Alessandro und dessen Sohn Vittore die Weine erzeugt. Sie sind die achte Generation von Winzern hier. Die Weine werden ausschließlich aus Trauben der eigenen Weinberge gemacht. Das gesamte Weingut hat nur 15 Hektar, die sich auf die besten Lagen von Verduno und Monforte verteilen. Der Barolo Verduno kommt aus fünf verschiedenen Weinbergslagen, die im Schnitt über 300 Meter hoch liegen, manche auf bis zu 400 Metern Höhe. In Verduno gibt es drei Cru-Lagen und das Herzstück dieses Cuvées kommt aus der Lage Riva Rocche. Damit kommt dieser Barolo Verduno hauptsächlich aus einer Cru Lage, die deklassifiziert wird um den Einstiegswein des Weinguts »aufzupimpen«. Die restlichen Trauben kommen aus Boscati, Rocche de Lormo, Pissacole und Compasso. Man merkt die Kalkstein-, Lehm- und Sandböden durch die unglaubliche Feinheit des Weins in der Nase. Die Trauben werden komplett entrappt und nur minimal angequetscht. Vergoren wird im Stahltank für drei bis maximal vier Wochen, mit langem Verbleib auf der Maische. Es wird nur übergepumpt, um den Trester feucht zu halten, die Kerne sinken allesamt zu Boden. Nach der Malo geht es in 2.500-Liter Holzfässer aus slawonischer Eiche, die alle 25 Jahre gewechselt werden. Alle vier verschiedene Barolo von Fratelli Alessandria werden auf diese Art gemacht. Sie sollen das Terroir abbilden – keine unterschiedliche Machart, nie kleines Holz, nie neues Holz. Es folgt ein dreijähriger Ausbau – das machen außer Fratelli Alessandria und Giuseppe Mascarello keine anderen Erzeuger. Mittleres, brillantes Rubinrot. Eine unglaublich charmante, betörende Nase. Sauerkirsche, zarte Kräuternoten, auch etwas Kräuterlikör, Teer, mazerierte Brombeere. Im Mund besticht die Mega-Präzision. Wow! Der Wein geht schnurstracks geradeaus auf der Zunge. Dieser Wein ist eine Offenbarung der Duftigkeit. Nach Sauerkirsche, Cranberry und Bitterorangenschale kommt im Mund ein Hauch Vanille und etwas Pfeffer. Die Tannine sind Puderzucker-fein und rund. Es bleiben dezent bittere Noten, die den Wein total erfrischen. Dieser Wein singt vor Frische im Mund und ist einer der präzisesten Weine des Jahrgangs. Ein Riesling als Barolo verkleidet! Wie gesagt, das ist kein einfacher Ortswein, sondern die Trauben kommen hauptsächlich aus der Einzellage Riva Rocche, daher ist es ungeheuer viel Wein für vergleichsweise wenig Geld. Der Wein spielt in der gleichen Liga wie die Crus und ist aus meiner Sicht der beste Ortswein aller Barolo. 96-97+/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2019 ist im Piemont wie auch in vielen anderen Regionen Europas ein magisches Jahr der Perfektion, er wird als klassischer Jahrgang hoch gelobt und im selben Zuge auch hoch bewertet. Viele Winzer vergleichen den Jahrgang mit dem Weltklasse-Ausnahme-Jahrgang 2016, besonders wegen der Tannindichte, Konzentration und Power der Weine. Den entscheidenden Unterschied zu den 2016ern macht aber die Balance der vielen dichten Tannine mit der wollüstigen Frucht, die süßer und saftiger ist als in den 2016ern. Die vibrierend frische, ausgleichende Säurestruktur der Weine sorgt für die ultimative, herausragende Balance. Der hohe Anteil an Polyphenolen bringt dabei vor allem bei Nebbiolo eine gesund leuchtende Farbe hervor, die tiefer und intensiver ist als in den Vorjahren. Im Grunde genommen haben die 2019er den Genuss-Regler lauter aufgedreht als die 2016er, sie sind eine hedonistische Version dieses klassischen Jahrgangs. Trotz all der Saftigkeit und Balance werden die Weine aber einige Zeit brauchen, um in ihr ideales Trinkfenster zu kommen, frühestens ab 2025, idealerweise ab 2028 geht’s los. Die Topweine haben das Zeug dazu, locker 20 und mehr Jahre im Keller zu reifen. Sie sind stramme, elegante Marathonläufer.

95
/100

Parker über: Barolo del Comune di Verduno

-- Parker: These village-specific wines are growing in popularity, and among the various expressions on the market today, this wine from Verduno is really quite special thanks to its highly distinctive floral aromas and its delicate sense of inner balance. A new project being inaugurated with this vintage, the Fratelli Alessandria 2019 Barolo del Comune di Verduno shows a fine, streamlined mouthfeel with polished tones of river stone, crushed rose and licorice root. The aromas are refined and fragile. This is a 20,000-bottle release. 95/100

Mein Winzer

Fratelli Alessandria

Fratelli Alessandria ist ohne Zweifel der Superstar-Betrieb im Ort Verduno. Es ist eine Randgemeinde von La Morra in Richtung Tanaro Fluss. Die Weinberge liegen im Schnitt über 300 Meter hoch, manche liegen auf bis zu 400 Metern Höhe.

Barolo del Comune di Verduno 2019