Lobenberg: Der Branco Ancestral stammt aus nur zwei verschiedenen granithaltigen Weinbergen. Beide sind mit alten Reben bestockt, bei dem einen sind sie 38 bei dem anderen sogar über 50 Jahre alt. Antonios Idee bei diesem Wein ist es, die alte Alentejo Stilistik aufleben zu lassen. Das ist ihm sogar so wichtig, dass er dies auch auf das Vorderetikett schreibt. Er will die autochthonen Rebsorten zur Geltung bringen. Aus diesem Grund beschränkt sich die Cuvée nicht nur auf die großen portugiesischen Rebsorten wie Roupeiro und Arinto. Sondern es werden hier gezielt auch seltene Rebsorten, wie Tamarez oder Alicante branco, eingesetzt, von denen es teilweise nur noch wenige hundert Hektar gibt, um so einen Wein nach altem Rezept entstehen zu lassen. Natürlich wurde alles per Hand gelesen, jedoch Mitten in der Nacht. So behalten die Trauben Ihre Frische. Um dem Wein Trinkfreude zu verleihen wurden 90% im Stahl ausgebaut und 10% in neutralen Holzfässern. Auch deshalb wurde der Wein nur bis zur Füllung im Februar auf der Hefe belassen.In der Nase recht zurückhaltend, aber dennoch komplex. An Aprikose und Quitte erinnernd, mit etwas zitrischer Würze, in Richtung Zitronengras und Limettenblätter gehend. Im Mund unheimlich strahlig und mit einem salzig-mineralischen Rückgrat, dass in diesem Preisbereich wohl kaum auf der Welt zu finden ist. Wir haben in 2024 quasi keine Laktik mehr, dass bringt einen noch größeren Schub und Trinkfreude. Die Ausgewogenheit ist wunderbar. Die Oxidation des Holzes macht sich hier wunderbar bemerkbar. Die zurückhaltende, aber, glücklicherweise, vorhandene Säure macht hier wirklich Lust auf den nächsten Schluck und hält den Wein auf Spur. Ein Wein der einfach Spaß machen muss! Für den Preis muss man sich schon strecken, um was Vergleichbares zu finden.