Ermitage Le Meal 2022

Ferraton Pere et Fils: Ermitage Le Meal 2022

BIO

Zum Winzer

100
100
2
Serine 100%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2029–2062
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
frische Säure
3
Lobenberg: 100/100
Jeb Dunnuck: 94–96+/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Ermitage Le Meal 2022

100
/100

Lobenberg: Der Hermitage aus der grandiosen und berühmten Lage Le Méal ist sicherlich der größte und energiegeladenste Rotwein bei Ferraton und generell immer einer der allerbesten Hermitage und Rotweine der Rhone. Immer eine ganz große Nummer! Große Lage, großer Wein, großer biodynamischer Erzeuger… Eine unglaubliche Spannung, Energie und Dynamik in der Nase. Schwarze Frucht, Lakritze, Veilchen, Heilerde, aber nicht fett, nur einfach enorm spannungsgeladen. Schwarze Kirsche, Cassis, Brombeere und schwarze Himbeere. Dazu dieser immer wieder durchscheinende schwarze Boden und viel schwarze Erde. Trotzdem ist der Wein nicht fett, sondern nur enorm sauber definiert. Im Hintergrund etwas Sanddorn, der das Ganze mit seiner Sämigkeit und gelben Frucht gut abfedert. Große Harmonie ausstrahlend und eine unglaubliche Spannung! Im Mund dann unerwartet harmonisch, sofort trinkig! So eine grandiose Balance in einem Hermitage. Fein verwoben, hochelegant, tolle Länge. Ganz viel Minze, wieder Sanddorn, dazu rote Johannisbeere, Cranberry, Kirsche und Cassis. Der Wein bekommt Flügel! Dicht, energie- und spannungsgeladen, enorm dynamisch und so ganz ohne Schwefel überaus zugänglich, sich fast trinkfertig präsentierend. Ein wunderbar harmonischer, balancierter Hermitage. Nicht zum Niederknien, sondern eher ein hedonistischer Wein zum Anbeten. So eine große Freude! Und dabei fein und elegant mit seidigen Tanninen. Alle Regler nach rechts und nichts ist fett. Ungeschwefelt bis ins Frühjahr, nur noch auf der Feinhefe liegend, somit eine völlig unverfälschte Verkostung. Niemand hätte vermutet, dass 2022 so elegante, feine und energiegeladene Weine bringen kann, die auch noch perfekt reif und sogar frisch sind. So soll es sein! Großer Stoff in seiner unendlichen Balance und Harmonie. 100/100 *** Le Méal ist eine der berühmtesten Lagen im Hermitage überhaupt. Das gilt für Chapoutier und Ferraton, aber auch für Michel Tardieu, der den größten Teil seines Hermitage aus dem Le Méal holt. Le Méal liegt in der Mitte des Hermitage-Bergs in Südexposition. Der Untergrund ist Alluvial, das ist quarziger Kalksand. Flusssedimente, die teilweise auch in Crozes-Hermitage auftreten. Hier allerdings nicht mit viel grobem Stein, sondern eher feiner. Die Lage von Ferratons Le Méal zieht sich komplett rechts von Jaboulet Ainé, in der Nähe der obersten Spitze des Ermitage-Hügels, neben Les Bessards, den Chapoutier Le Pavillon nennt, bis ganz nach unten. Die untere Hälfte wird für den Ermitage Les Dionnières genommen, die obere entsprechend für diesen Meal-Wein hier. Aus beiden Teilen werden die jüngeren Reben für den Hermitage Miaux verwendet. Le Méal und Les Dionnières sind also das Beste von Besten. Von beiden Weinen gibt es etwas über 2.000 Flaschen. Le Méal zu Dionnières ist ungefähr das gleiche wie im Cornas-Berg Les Eygats zum Patou. 100 % Syrah. Biodynamische Bewirtschaftung. Die Reben sind im Durchschnitt 40 Jahre alt. 8.000 Pflanzen pro Hektar. Die Trauben werden vor der Gärung komplett entrappt. Vergoren wird spontan im Beton. Danach wird ganz sanft abgepresst, überwiegend nur der Free Run Juice verwendet. Der Ausbau dann zu 20 Prozent im neuen und zu 80 Prozent erstmal schwefelfrei und ab 2022 nur auf der Feinhefe im gebrauchten Barrique und im Tonneau. Gelesen wurde am 6. September. Dadurch, dass der Winemaker Damien den Schwefeleinsatz auf ein Minimum reduziert – im Keller wird den Weinen erst nach drei Monaten im Fass minimale Mengen zugegeben – werden die Weine deutlich präziser und eleganter. Auch zieht er die Weine nach der Malo ohne die Vollhefe aus dem Beton. Das ist neu in 2022 und dadurch ist das Jahr feiner, mittiger und mineralischer als die Vorjahre. Die Weine kommen jung viel feiner und etwas weniger massiv, erschlagend, voluminös und fleischig rüber als in früheren Jahren. Der Alkoholgehalt der Weine liegt zwischen 13 und 13,5 Volumenprozent.

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

94–96+
/100

Jeb Dunnuck über: Ermitage Le Meal

-- Jeb Dunnuck: The 2022 Ermitage Le Méal comes from two parcels in the Le Méal and has an absolutely quintessential Méal nose of ripe black raspberries, roasted herbs, beef blood, and violets. This carries to a full-bodied Hermitage with a round, layered mouthfeel, ripe, velvety tannins, and a great finish. All destemmed and aging in 35% new demi-muids and Burgundy barrels, this fabulous deep, layered Hermitage will benefit from 4-6 years of cellaring and have over two decades of prime drinking. 94-96+/100

Mein Winzer

Ferraton Père et Fils

Samuel Ferraton, Vertreter der vierten Generation im Weingut, gab 1998 dem Haus einen neuen Impuls durch eine finanzielle Partnerschaft mit dem Haus Chapoutier bei gleichzeitiger Wahrung der qualitativen Unabhängigkeit.

Ermitage Le Meal 2022