Lobenberg: Dieser Wein ist eine Hommage an den im Sommer 2024 viel zu früh verstorbenen rheinhessischen Spitzenwinzer Felix Peters, langjähriges Gesicht von Sankt Antony in Nierstein und zuletzt Herr seines selbst gegründeten Boutique-Weingutes F&F Peters ebenda. Seine Freunde Winzerkollegen und Star-Winzer der Region, HO Spanier, Dirk Würtz von Sankt Antony und Kai Müller eilten der Familie zu Hilfe, er hinterlies drei Kinder und seine Frau. Dirk Würtz, HO und Kai Müller probierten sich in einem Verkostungs-Marathon durch den gesamten Keller und alle noch im Ausbau befindlichen Fässer und Tanks, um Material zu finden, das sie noch zu tollen Weinen heranreifen können. Aus dieser Mammutaufgabe sind zwei erstklassige Weine entstanden: ein Chardonnay und ein Pinot Noir. Also genau die beiden Rebsorten, für die Felix Peters Herz zuletzt am meisten geschlagen hat. Ohnehin hatte sich Felix zuletzt vom Riesling immer mehr zum Burgunder-Winzer entwickelt, da lag sein großer Fokus. Vor allem mit Pinot Noir war er virtuos und klar einer der besten in der Region. Da die Fässer nicht alle vollständig beschriftet waren und nur Felix jedes Fass in seinem Keller kannte, konnte nicht 100 Prozent sichergestellt werden, dass alle Fässer dieses Weines aus 2022 stammen, es könnte auch ein 2023er dabei gewesen sein. Da beides vollreife, warme und satte, dazu sehr aufregende Jahre waren, tut das diesem Wein aber keinen Abbruch. Im Gegenteil, es macht ihn hochspannend. Ziemlich ist aber, dass die Fässer wohl aus Felix' besten Weinbergen, also hauptsächlich Nierstein Paterberg und etwas Zellertal Schwarzer Herrgott, stammen. Anders ist diese Klasse auch nicht zu erklären. Dieser Stoff hat uns bei der gemeinsamen Probe aller Lobenbergs Weinscouts sofort begeistert. Was für ein sinnlicher, zarter und hochintensiver Pinot. Eine reine Essenz von Herz- und Sauerkirsche, aromatisch voll im Burgund zu verorten, aber mit dieser kühlen Finesse wie sie nur deutscher Pinot hat. Langsam kommt auch etwas Lakritze hinzu, Süßholz, Veilchen und Minze. Die ganze Kompositionen ist auch einen Touch positiv dreckig, etwas edgy, würzig, mit wahnsinnig viel Frische, genauso wie es Felix gefallen hätte. Absolut genial. Man darf keinen wuchtigen, üppigen Spätburgunder erwarten, sondern einen zarten, hochintensiven, verspielten, geradezu tänzerischen Wein erwarten. Felix hätte seine größte Freude an diesem feinen Pinot gehabt, denn das war, was er am meisten liebte. Danke alle Beteiligten für diese wunderschöne, weingewordene Hommage an einen großen Winzer, der eine riesige Lücke in Rheinhessen und Deutschland hinterlässt.