Lobenberg: Der Bianco delle Vigne Niche ist zu 100% aus der autochthonen Rebsorte Carricante, der Wein stammt aus bis 50 Jahre alten Reben. Eine Cuvée von ganz vielen kleinen Parzellen, allesamt mit Nordausrichtung. Mit dem Jahrgang 2014 wurde der Vigne Niche in zwei Crus unterteilt, Hier haben wir den Calderara Sottana aus der Ortschaft Randazzo. Schon immer wurden beide getrennt vinifiziert, aber ab diesem Jahr auch getrennt auf die Flasche gebracht. Der Boden ist schwarzvulkanisch mit Sand und Asche. Der Wein wird mit den Rappen gepresst und im Zement vergoren, dann reift er in großen Eichenfässern und wird 12 Monate nach der Ernte auf die Flasche gezogen, dort reift er ein weiteres halbes Jahr. In der Nase sofort ein cremig sahniges Aroma, dazu kommen florale Noten, Butterblume und Frühlingswiese, getrocknete Mango und Macadamianuss. Am Gaumen mundwässernde Blutorange mit taktiler Säure wie von einer reifen Grapefruit, wieder Anklänge von Mango. Anhaltend nussig, schöne Phenole kleiden den Mundraum aus und schaffen Körper. Überdeutlich auch die Mineralik des Terroirs, mit präziser Säure, die dem Wein bis zum Schluss ein klares Gerüst gibt. Im Abgang genial abgerundet durch eine wohlige Mandelnote. Ein zunächst schüchterner Wein der aber aufblüht und mit Komplexität und Langlebigkeit den Gaumen verwöhnt. Kräftig, kräuterig, frisch, cremig und einfach schön. Dieser Wein verdient ungeteilte Aufmerksamkeit. 93-94+/100
Die Sommer auf Sizilien sind generell sehr warm, im Jahrgang 2017 war es sogar noch etwas wärmer als in den darauffolgenden drei Sommern, zudem regnete es durch das Jahr hinweg weniger auf der Insel. Selbst im Oktober war es 2017 noch angenehm warm, dabei sind es die Bewohner der kleinen Dörfer auf dem Ätna gewohnt, zu dem Zeitpunkt normalerweise bereits die Heizung anzuschalten – 2017 war das noch lange nicht nötig. Es resultieren durch die Bank kleine, konzentrierte Trauben. 2017 war ein Jahrgang der Power, Dichte und Konzentration in den Weinen Siziliens.