Lobenberg: Im östlichen Teil des Ermitage-Hanges, in einer Südexposition gelegen. Sehr viel Sandanteil im Untergrund, deshalb viel feiner als Le Meal. Es gibt sehr viel Kalk, blauen Lehm, aber auch Kieselsteine. Le Meal ist aber im Vergleich so viel massiver, dass die Ausrichtung eben deutlich schwarzer wird. Der viel feinere Dionnieres wächst im unteren Teil des Berges, wo es langsam in sanftere Hänge übergeht. 100 % Syrah bzw der alte Klon Serine. 2 Hektar im Besitz von Ferraton. Biodynamisch bearbeitet, sehr alte Reben. Ein kleiner Teil wird nicht entrappt. Das Ganze zusammen mit dem entrappten Teil im Zement spontan vergoren. Der Ausbau erfolgt zum Teil im neuen und gebrauchten Barrique, sowie im Halbstück. Der Dionnieres ist der deutlich femininere Wein der zwei Hermitage. Die Nase zeigt schwarze Kirsche, ein wenig Mango, und frische Orangenzesten darunter. Fast ein wenig erinnernd an den sehr feinen Cornas Les Eygats, obwohl der Untergrund da ja ein anderer ist. So feine rote Frucht in einem Hermitage, das macht große Freude. Dichte rote Kirsche unterlegt mit Sauerkirsche. Auch ein bisschen Johannisbeere. Tolle Frische und Säure zeigend. Sehr lang, fast so fein wie ein Cote Rotie, wäre da nicht diese vom Granit geprägte, große steinige Wucht dahinter. Diese Länge! Das Tannin ist total geschliffen, aber total präsent. Die Augen werden klein ob dieser Intensität, und trotzdem hat dieser Wein diese fast feminine, rotfruchtige Feinheit neben der steinigen Wucht. So gut und fein zugleich habe ich diesen Wein noch nicht getrunken. Die Säure ist nicht hoch, und trotzdem schmeckt der Wein frisch. Das ist ein schicker Hermitage und er liegt qualitativ deutlich über 2016, was mich erst überraschte, letztlich aber sehr freut. Ich habe ihn fetter und üppiger erwartet, aber diese Feinheit gefällt mir richtig gut. 97-100/100