Lobenberg: Die Nordrhône war 2018, wie das Burgund, im Gegensatz zum Süden schon eher gesegnet. Es gab deutlich weniger Krankheitsdruck und viel weniger Ernteausfälle. Die Weine zeichnen sich durch eine hohe Konzentration, üppige Frucht und wahnsinnige Puristik aus. Sie sind wuchtig und kraftvoll, dunkelfruchtig mit hoher Frische und Feinheit. Es ist das dritte große Jahr in Folge für die Nordrhône und womöglich sogar das Beste der drei, da es feiner sein kann als die manchmal üppigen 2017er und kraftvoller als die eleganten 2016er. Le Méal liegt in der Mitte des Ermitage-Berges. Der Untergrund ist Alluvial, quartziger Kalksand, Flusssedimente, die zum Teil auch in Crozes Hermitage auftreten. Hier allerdings nicht mit so viel groben Steinen, sondern eher feiner. Die Lage Le Méal zieht sich komplett rechts von Jaboulet Ainé, in der Nähe der obersten Spitze des Ermitage Hügels, bis ganz nach unten. Die untere Hälfte wird für den Ermitage Les Dionnières genommen, die obere entsprechend für diesen Wein hier. Nur 0,6 Hektar bei Ferraton, biodynamisch bearbeitet, uralte Serine Reben. Spontan im Beton vergoren, Ausbau im Barrique und Halbstück, komplett neues Holz. Ferraton sieht seine ganzen anderen Lieu-dits als Premiers Crus an und die beiden Einzellagen Hermitage Méal und Dionnières als Grands Crus. Le Méal ist eine legendäre Lage am Hermitage in der sich Toperzeuger wie Chapoutier und Ferraton, aber auch Michel Tardieu tummeln. Diese Lage ist Kult und das zurecht. Die Nase ist nur schwarz, drückend und reich, aber nicht anstrengend, weil hier nichts Raues kommt, weil hier keinerlei Spuren des komplett neuen Holzes im Spiel sind. Schwarzer, sanfter, dichter Schub. Ein sattes Waldbeerensammelsurium schiebt sich durch den Mund, unterlegt von unglaublichen Gesteinsmassen. Wow, Salz, Gestein, Unterholz, Druck, Rappenwürze und das ohne Ganztraubenvergärung, Länge. Das ist toller Stoff. Ein großer Hermitage mit einem wahnsinnigen Nachhall, mit einer immensen Mineralität in dieser schwarzen und rotbeerigen Intensität und Reichhaltigkeit, das sucht seinesgleichen. So üppig ist das selten zu finden und dieser im Grunde zu reichhaltige Jahrgang 2018 wird beim Méal durch diese immense Mineralität und die Seidigkeit der Tanninmassen ausbalanciert. Großer Stoff, ganz ohne Frage. 100/100