Lobenberg: Alle Weißweintrauben bei Ferraton werden 'full-bunch' gepresst. Fermentierung ausschließlich als Spontanvergärung ohne Zusatz irgendwelcher Hefen im kleinen Holz. Es gibt eine Kaltmazeration vorab, dann zwei Wochen Gärzeit. Dann vorsichtiges Abpressen. Der Ausbau der Weine erfolgt in 225- und 600-Liter-Holzfässer. Bei Ferraton werden nur gebrauchte Fässer verwendet, die zugekauft werden. Kein neues Holz. Die Weine verbleiben bis zum Abfüllen auf der Hefe ohne Batonnage. Die Böden bestehen aus Kalkstein und Muschelkalk aus zwei verschiedenen kleinen Parzellen, Le Meal in Südausrichtung und schon sich gen Osten neigend Le Beaume, schon im Mistral liegend, ein weiterer kleiner Teil Roussanne liegt weit oben am Hang, noch über Le Meal. Natürlich alles in biodynamische Bearbeitung. Weniger als ein halber Hektar, nur 1200 Flaschen gibt es jährlich. Die Besonderheit: 50% Marsanne, 50% Roussanne. Es gibt kaum einen weißen Hermitage, der so ausgeklügelt gepflanzt ist was Frische und Kühle angeht wie dieser Reverdy. Hier haben wir Spannung, viel gelbe Frucht, satte Salzigkeit aus den Granitböden. Ein unglaublicher, fast furioser Antritt im Mund dann, diese wahnsinnige Frische, diese irre Mineralität und Länge. Über Grapefruit und Zitronengras geht das Ganze zur Melone, ein klein bisschen Maracuja, ein winziger Hauch Exotik, Orangenzeste, Limette in Zucker und Salz gewälzt. Langanhaltend, spannend, mineralisch, nicht mehr aufhörend. Das ist ein großer, weißer Hermitage. Man muss diesem Wein sicherlich bis zu 10 Jahren Zeit geben, aber es ist ganz ohne Frage einer der großen Weißweine vom Hermitage Berg. 97-100/100