Lobenberg: Ein eigentlich verloren gegangener Weinberg, der wiederbelebt wurde und heute biodynamisch bewirtschaftet wird. Alles nach Norden ausgerichtet auf ca. 700m Höhe. Eine weitere Zutat: rote Schieferböden. Komplett unentrappt vergoren in Ton für sage und schriebe 67 Tagen. Danach gereift für zehn Monate im großen Holzfass. Wenn beim El Rapolao schon die burgundische Art zu Tage kam, ist sie hier vollends zugegen. Ultrafeine Nase. Delikate, elegante Kirsche ummantelt von Beerenfrucht und reifer, dunkler Zitrusfrische. Dazu belebende Kräutern und ein betörender Blumenstrauß. Alles ist so edel und fein, dass man sich darin verlieren könnte. Im Mund setzt sich das nahtlos fort. Säure und Tannin sind in perfekter Harmonie, alles fließt so endlos vornehm und feudal über die Zunge. Feinste Mineralik am Gaumen, irgendwo zwischen Graphit, Kreide und Kalk. Hier überfordert nichts, alles ist von puristischer, geschmeidiger Größe. Zum Dahinschmelzen und Verlieben. Ein Paradebeispiel an Eleganz. Als wären wir in Vosne Romanée. Wahnsinn. 98-99/100