Lobenberg: Der Giàrborina ist der Wein, der früher bei Altare auch Arborina hieß. Um die Verwechslung zwischen dem Barolo Arborina und diesem Wein zu minimieren, haben sie ihn auf Giàrborina umgetauft. 100 Prozent Nebbiolo, 1,5 Jahre lang im Barrique ausgebaut. Eine kürzere Verweildauer im Fass und eine frühere Füllung. Im Grunde eine smoothe und hypermoderne Version eines Barolo. Die Nase zeigt feinen Pfirsich, Aprikose und zerdrückten Kirschkern. Ultrafein, aber auch sehr frisch aus dem Glas steigend. Fast berauschend. Feine helle Lakritze darunter. Dieser Nebbiolo muss nach dem Barbera Larigi durchaus kämpfen, um den Anschluss zu halten. Aber je mehr Luft er kriegt, desto mehr Größe zeigt er. Die Frische ist famos. Der Oszillograph ist immens weit gespannt. Das neue Barrique ist leicht, aber kaum spürbar, deutlich weniger als im Vorjahr. Das macht einfach die Frische. Ein hypermoderner Barolo, aber zugänglich, weich und durch das Barrique einfach etwas oxidativer ausgebaut. Das ist auch der Sinn der Sache. Der Wein ist viel früher zugänglich und zeigt die Größe eines Barolo aus einem ganz großen Jahr. 99-100/100
2021 ist DER Jahrhundertjahrgang im Piemont, der von Anfang bis Ende derart perfekte Bilderbuch-Bedingungen lieferte, wie es nur ganz, ganz selten der Fall ist. Viele Winzer sprechen bei 2021 sogar vom besten Jahrgang ever! Der Winter 2020 war nass und kalt, er füllte die Wasserreserven der Böden mit ausreichend Regen und Schnee auf. Ein idealer Start für den Jahrgang 2021. Durch die regelmäßige Entwicklung der Vegetation in den Weinbergen waren die Monate April, Mai und Juni relativ entspannt in den Weinbergen zu bearbeiten. Nur wenige Winzer waren von Frost betroffen, der ihren Ertrag reduzierte. Nach der Blüte entwickelten sich ziemlich überall gleichmäßig auf die Weinstöcke verteilte Trauben in guter Konzentration. Zu Beginn des warmen Sommers fiel genau die richtige Menge Niederschlag in regelmäßigen Abständen. Erst im Spätsommer begann eine lange, trockene Durststrecke für die Reben, die bis 2023 andauerte. 2021 gab es keinerlei Hitzespitzen und die regelmäßig warmen Tagestemperaturen wurden im Spätsommer mit kühlen Nächten ausgeglichen. Insgesamt sind die durchschnittlich wärmeren Temperaturen – die laut vieler Winzer generell seit 2017 spürbar angestiegen sind – das Haupt-Unterscheidungsmerkmal zum großen Jahrgang 2016. 2021 zeigt sich dadurch in den Weinen mit mehr Frucht und »Fleisch auf den Rippen« als 2016. Die konzentrierten Trauben erreichten eine perfekte Phenol- und Zuckerreife. Sie konnten kerngesund unter idealen Bedingungen gelesen werden. Nebel am Morgen, sonnige Tage und kühle Nächte. Die Nebbiolo liebt diese großen Temperaturunterschiede zwischen den Tages- und Nachttemperaturen ganz besonders, deshalb ist die Balance der Weine dieses Jahr so herausragend und beeindruckend. Die Konzentration der reifen Tannine im Zusammenspiel der schicken Säure und berauschend reifer, saftiger Frucht ist schlichtweg phänomenal! 2021 ist ein perfekter Jahrgang, den kein Piemont-Fan verpassen sollte.