Lobenberg: Öchslegrade zwischen 95 und 100. Ernte mit ganz normalen Erträgen, die Ruwer war überhaupt nicht von den dramatischen Regenfällen des Rheins betroffen. Das Ruwer- und Saar-Gebiet war absolut gesund, ein toller Jahrgang. Der Lesebeginn war früh aufgrund der frühen Blüte, alles hochreif, ab dem 22. September gelesen. In diesem Jahr gab es keine Maischestandzeiten, sondern sofortige Ganztraubenpressung. Vergärung und Ausbau auf der Vollhefe im Edelstahl, Spontanvergärung. Die Nase, wie schon 2013, extrem gesund. In diesem Jahr durch die hohe Reife, was alle erstaunen wird aber einfach die Wahrheit ist, eine Säure von nur 7,8 Gramm bei gleichzeitig einem Restzuckerwert von 7,5. Ein Jahrgang, der sicherlich dem cremig-fülligerem 2011 deutlich mehr ähnelt als dem explosiven, krachenden und säurebeladenen 2013. Christoph Tyrell verglich ihn mit der Auslese S des Jahrgangs 2007, bekanntermaßen mit das Beste, was in den letzten Jahrzehnten hier auf die Flasche kam. Wunderschöne, charmante, cremige Nase, reife Orange, sogar etwas Mango und Maracuja daneben, Melone, weiße Birne und etwas Aprikose. Blumig, sehr charmant, ein Hauch Salz und Mineralik dazu. Der Mund hat trotz der niedrigen Säure einen sehr frischen und knackigen Angang, fast etwas explosiv. Hochintensive Frucht, der Wein rührt zu Tränen. Ein strahlend schöner Wein mit einer gleichzeitig cremigen Begleitmusik und hohem Extrakt. Ein durchaus für größeres Publikum kompatibles Großes Gewächs, was hier beim Karthäuserhof eher selten ist. Der Extraktwert liegt bei satten 32 Gramm, und genau so trinkt er sich in seiner schönen cremigen Süße, bei lebendiger Säure. Das ist ein Spaßmacher und somit das Charmanteste, was hier in den letzten Jahren abgefüllt wurde. Toller Wein! 97-99/100