Lobenberg: Die Parzelle von Eugenie im Echezeaux ist einen halben Hektar groß und sitzt unterhalb des Musigny Grand Cru. Wir haben hier bis zu 80-jährige Reben in Cordon-Erziehung. Der Boden im Echezeaux ist natürlich stark von Kalk geprägt aber auch von fruchtbaren Tonmineralen durchzogen. Auch der Echezeaux bekommt dieselbe Behandlung wie alle Grands Crus bei Eugenie, das heißt vier bis fünf Tage Kaltmazeration, dann zu 60% unentrappt im offenen Holzgärständer spontanvergoren. Es gibt acht Barriques vom Echezeaux in 2018, sechs davon sind neu. 15 Monate im Holz, danach Stahltank vor der Abfüllung. Echezeaux geht im Gegensatz zum extrem feinen, delikaten 1er Cru Aux Brulées wieder deutlich mehr in die schwarze Frucht und zur Würze. Das famose an 2018 ist, dass die Rappenanteile sich beinahe nur in Form der Würze ausdrücken und keinerlei grüne oder krautige Gerbstoffe ergeben haben. Alles ist extrem fein, hier wieder mehr Cassis, dunkle Lakritze, hochintensiv, Süßholz, Holunder, Eukalyptus, Sanddorn, Amarena, Schwarzkirsche, Brombeere, gegrilltes Fleisch, dicht und gleichzeitig extrem fein. Cassis dominiert hier deutlich über Schattenmorelle. Ein so kraftvoller Mund, völlig anders als der Vosne Romanée Aux Brulées, hier ist ganz viel Druck dabei. Große Länge und aromatische Dichte. Die Rappen kommen hier stärker durch, aber auch hier eben nicht grün, sondern nur frisch und würzig. Wow, der Wein ist ein Ereignis in dieser aromatischen Intensität. Dynamisch, vibrierend, lang, viel Salz und Mineralität rollen wieder hoch. Aber eben auch sehr viel Eukalyptus und Lakritze. Gerade die Lakritze ist im Nachhall sehr intensiv, sehr deutlich. Dazu kommt Holunder und viel schwarze Kirsche, eingekochte Schattenmorelle, süße, dichte, reiche schwarzrote Frucht. Eine ziemliche Wuchtbrumme. 96+/100