Lobenberg: Die Parzelle von Eugenie im Echezeaux ist einen halben Hektar groß und sitzt unterhalb des Musigny Grand Cru. Wir haben hier bis zu 80 jährige Reben in Cordon-Erziehung. Der Boden im Echezeaux ist natürlich stark von Kalk geprägt aber auch von fruchtbaren Tonmineralen durchzogen. Auch der Echezeaux bekommt dieselbe Behandlung wie alle Grands Crus bei Eugenie, das heißt vier bis fünf Tage Kaltmazeration, dann zu 60% unentrappt im offenen Holzgärständer spontanvergoren und zu 100% im neuen Barrique ausgebaut. Und man glaubt es eigentlich nicht, wir werden noch feiner in der Nase als im Vosne-Romanée 1er Cru, aber schwarzfruchtiger. Man merkt direkt das veränderte Terroir. Der Wein zeigt weniger Jod und deutlich mehr konzentrierte, schwarze Kirsche mit ein bisschen Brombeere und Maulbeere. Sanft, sehr harmonisch und eingebunden. Im Mund kommt dann ein gewaltiger Schub Schwarzkirsche, dahinter Holzkohle, viel Salz und extrem viel Gestein. Hartes Gestein, Granit und Feuerstein. Eine unendliche Länge. Der Wein ist ultra-fein im Vergleich zu den Vosne-Romanées zuvor obwohl die Lage am gleichen Ort liegt. Unendlich lang ziehen sich Brombeere, Maulbeere und Schwarzkirsche über den Gaumen, alles mit salziger Mineralität unterlegt. Dabei schwebend und voller Eleganz. Das Tannin ist reichlich vorhanden, aber überhaupt nicht hart und gar nicht spröde. Eine leichte Schärfe ausstrahlend aber total poliert im Tannin, überhaupt nichts bäuerliches. Der Wein braucht sicher seine 10 Jahre bis er sich perfekt zeigt. Das ist ein wunderbarer Echezeaux, der zurecht ein Grand Cru ist, der zurecht eine Etage über den Vosne-Romanée Premier Crus rangiert. Auch hier bin ich verblüfft von der großen Spannung, die dieser Jahrgang 2017 präsentiert und das obwohl er so fruchtstark und seidig ist. Das ist schon sehr fein! 97/100