Lobenberg: Zu 100% auf Schiefer gewachsen. Immer die verspielteste Lage bei Diel. Immer mein Liebling, aber natürlich auch deshalb, und das gebe ich ehrlich zu, weil Pittermännchen in der Jugend einfach viel mehr zeigt, viel expressiver ist, als die auf Buntsandstein und Quarz stehenden anderen Großen Gewächsen. Und das Pittermännchen bleibt seinem Ruf treu. Schiefer, Feuerstein. Die ganze Gesteinspalette. Zusammen mit wunderschöner Mango, süßem Assam Tee und einer wunderschönen Krautwürze daneben. Leichte Phenolik von der kurzen Standzeit auf der Maische. Spontanvergoren. Und dieser Sponti-Touch von der natürlichen Hefe ist durchaus noch spürbar. Die Nase ist wirklich ein Traum. Der Mund, wie sich schon in den ersten Rieslingen bei Diel andeutete, unglaublich fein. Wir sind hier überhaupt nicht so laut, krachend wie 2015. Die Säure ist so viel reifer und dadurch milder. Sie ist gar nicht viel tiefer. Nur reifer und milder. Das Ganze mit dieser Extraktsüße, bringt ein Pittermännchen was nicht so extrem springt, sondern in sich viel versammelter ist. Was viel mehr Ruhe ausstrahlt. Getragen und trotzdem kommt hier im Mund zur Mango auch noch Orangenabrieb, ein bisschen süße, pinke Grapefruit. Gar nicht so viel Zitrusaromen sondern auch Pfirsich und Nektarine. Auch wieder diese Krautwürzigkeit von den Rappen. Das passt perfekt zu diesem ganzen steinigen Nachhall. Feuerstein und Salz. Dieses Pittermännchen 2016 ist kein Kracher wie 2015. Der Wein ist nicht aufregend, sondern in sich schlüssig. Schön und lang und trotzdem zu 100% Schiefer. Damit ist er im Grunde doch so anders als viele andere Große Gewächse, die, gerade in der Nahe, auf anderen Böden stehen. Das ist der sicherlich moseltypischste Nahe-Wein unter den Großen Gewächsen. Das passt sehr gut. 98-99/100