Lobenberg: Das Goldloch steht auf Kieselstein und Lehm, über Urgestein aus der Permzeit. Dieses Urgestein ist vor Jahrmillionen unter hohem Druck als Presskonglomerat aus verschiedenen Steinen, Erden und Sänden entstanden. Harter Pressfels. Und in diesem wurzeln dann die Reben des Goldloch. Und so kommt die Nase: Rauchig, würzig. Nur kurze Maischestandzeiten. Es wird vorher angequetscht. Dann steht die Maische bis zu maximal 12 Stunden, dann abpressen und spontane Vergärung im Holz. Der Ausbau geschieht in Stückfässern. Das Goldloch probiert man bei Diel immer nach dem Pittermännchen, es hat einfach mehr Reife, mehr Bumms, mehr reife, gelbe Frucht. Aber auch dieser Wein ist nicht exotisch in der Nase, sondern sehr reif in europäischer Frucht laufend. Was für ein schöner Mund, saftig, aber gelbfruchtig, total clean, keine Botrytis, und dennoch hat der Wein einen ganz kleinen Hauch von Ananas und Mango im Rückaroma unter dem weißen Pfirsich und dem reifen Augustapfel. Der Wein ist dieses Jahr erstaunlicherweise fast verspielter als das Pittermännchen vom Schiefer, was eigentlich nie der Fall ist, aber 2018 macht es möglich. Diese warmen, stützenden Hände im Rücken mit großer Länge und noch mehr Charme in der reifen, gelben Frucht mit super Frische aus den niedrigen pH-Werten kommend. Das ist dann schon erste Reihe in 2018, vielleicht nicht zu den Top 5 gehörend, aber innerhalb der ersten 10 GGs kann sich dieser Goldloch einordnen, weil er so spielerisch und charmant ist. 97-100/100