Lobenberg: Das Goldloch steht auf Kieselstein und Lehm, über Urgestein aus der Permzeit. Dieses Urgestein ist vor Jahrmillionen unter hohem Druck als Presskonglomerat aus verschiedenen Steinen, Erden und Sänden entstanden. Harter Pressfels. Und in diesem wurzeln dann die Reben des Goldloch. Hier, wie bei allen Großen Gewächsen, liegt der Alkohol bei 12,5%, Restzucker 5. Das Goldloch ist anfangs immer etwas verschlossener, nicht so expressiv wie das Pittermännchen. Kann er auch nicht auf Grund des Terroir Abdrucks. Aber auch hier der jahrgangsspezifische Bratapfel, nur etwas Mango. Es fehlt die, aus dem Pittermännchen bekannte Feuersteinigkeit. Dafür ist er viel feiner, viel versammelter, in sich stimmiger und geschlossener. Ein erhabener Riesling. Der Mund ist ganz köstlich. Das ist die Fortsetzung des Eierfels, der auch schon so erhaben war. Dieser Wein hat Größe. Das ist nicht anders zu beschreiben als erhaben. Etwas felsische Cremigkeit. Etwas an einen Chardonnay von Leflaive erinnernde Cremigkeit. Und dann kommt wieder ein bisschen Mango, Tee, Zitronengras und ein ganz klein bisschen Orangenabrieb und Mandarine. Diese phänomenale Größe und Erhabenheit ist genau das Gegenstück zum springenden, etwas nervösen Pittermännchen. Aber dieser Goldloch hat wirkliche Größe. Ist die noch feinere Version des Eierfels, was ja auch logisch ist, denn der Eierfels hat ja nur einen Teil der Fässer des Goldloch erhalten. Ein wunderbarer, traumhafter Riesling, wie ich ihn so gut bei den Diels noch nicht probiert habe. Er hat weniger Süße, ist aber doch cremig, schmelzig. Hat viel reiferer Säure und ist in seiner Erhabenheit und burgundischen Art so stimmig, so ruhig, so angekommen. Top Wein. 100/100